Lokale Kultur

Denkmal des Monats Dezember 2011

Hohe Auszeichnung für das neu eröffnete Geschichtshaus in der Owener „Beginenklause“

Geschichtshaus Owen
Geschichtshaus Owen

Owen. Kaum eröffnet, ist das Owener Geschichtshaus schon zu höchs­ten Ehren gekommen: Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat

die sogenannte „Beginenklause“ zum „Denkmal des Monats“ ernannt. Diese Ehrung ist für die Stadt Owen nicht nur eine besondere Anerkennung für das Museumskonzept. Sie ist auch das passende Geschenk zur 750-Jahr-Feier. Denn just am Nikolaustag des Jahres 1261, also im Dezember vor 750 Jahren, wurde die Urkunde ausgestellt, die heute als das älteste erhaltene Schriftstück gilt, in dem die Stadt Owen namentlich erwähnt ist.

In einer aktuellen Pressemitteilung der Denkmalstiftung heißt es: „In dem lange ungenutzten Obergeschossbereich ist nunmehr in sieben Räumen eine Ausstellung um die Vergangenheit und Gegenwart der Stadt und deren Umgebung eröffnet worden. Dabei ist die reiche Ausstattung des Obergeschosses erhalten und fachgerecht restauriert worden. Dieses Engagement soll mit der Auszeichnung Denkmal des Monats Dezember 2011 zusätzlich gewürdigt werden.“ Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat das neue Geschichtshaus mit einem Zuschuss von knapp 14 000 Euro gefördert.

Wie Dieter Angst, Geschäftsführer der Denkmalstiftung, gestern auf telefonische Nachfrage mitteilte, können Kosten für „Denkmalerhaltende Maßnahmen“ zu einem Drittel vom Land Baden-Württemberg übernommen werden. Ein weiteres Drittel könne dann die Denkmalstiftung übernehmen. So war das auch im Fall der Owener „Beginenklause“.

Seit 2004 vergibt die Denkmalstiftung regelmäßig den Titel „Denkmal des Monats“ – und zwar zeitnah für Denkmale, die die Stiftung gefördert hat. Möglichst gleichmäßig sollen dabei die vier Regierungsbezirke im Land berücksichtigt werden, sagt Dieter Angst. Aus dem Landkreis Esslingen ist das Owener Geschichtshaus bislang das vierte „Denkmal des Monats“, nach dem Köngener Schloss, der Historischen Uhr im Alten Rathaus Esslingens und der Alten Kelter in Linsenhofen.

„Das Besondere am Owener Geschichtshaus ist, dass eine Gemeinde dieser Größenordnung so etwas überhaupt angeht“, meint der Geschäftsführer der Denkmalstiftung. Häufig gebe es bei solchen Vorhaben mehr Skeptiker als Befürworter. Deshalb beglückwünscht Dieter Angst den Owener Gemeinderat noch nachträglich zu dessen Entschluss: „In diesem Fall sieht man ja den Erfolg. Man kann das Gebäude besichtigen und darin rumlaufen.“ Öffentlich zugänglich sei nämlich nicht jedes der ausgezeichneten Denkmale.

Owens Bürgermeisterin Verena Grötzinger freute sich gestern ganz besonders über die Auszeichnung: „Bei solchen Gebäuden gibt es immer eine Diskrepanz zwischen dem Wert für den Denkmalschutz und der Nutzung – auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.“ Mit dem Geschichtshaus, der Stadtinfo und dem Stadtarchiv sei es der Stadt Owen in der „Beginenklause“ gelungen, Geschichte mit Gegenwart und Zukunft zu verbinden. „Auch für die Zukunft wollen wir damit die Lebendigkeit dieses geschichtsträchtigen Hauses in Owen erhalten.“