Kirchheim

Die Häuser kommen ganz an den Rand

Ausschuss verschiebt das Baufenster auf der Kirchheimer Klosterwiese nach Westen, um möglichst viel Grünfläche zu erhalten

Die Wohngebäude auf der Kirchheimer Klosterwiese rücken immer näher – zumindest zeitlich. Räumlich werden sie dagegen an den Rand gedrängt.

Der Technik- und Umweltausschuss des Kirchheimer Gemeinderats hat beschlossen, das Baufenster für die geplanten Wohngebäude auf
Der Technik- und Umweltausschuss des Kirchheimer Gemeinderats hat beschlossen, das Baufenster für die geplanten Wohngebäude auf der Klosterwiese nach Westen zu verschieben, bis an die Hecke heran. Weichen müssten dann die fünf Ahornbäume am Rand der Wiese.Foto: Andreas Volz

Kirchheim. Nachdem die verschiedensten Stellungnahmen und Anregungen zum Bebauungsplan für die Klosterwiese eingegangen waren, hat die Stadtverwaltung dem Technik- und Umweltausschuss eine geänderte Planung vorgelegt, mit einem weitaus größeren Baufenster. Dabei geht es aber nicht darum, noch mehr Gebäude erstellen zu können, sondern darum, in der Anordnung flexibler zu sein. Letzteres lobten auch die Redner aller Fraktionen. Beim Bebauungsplan gehe es schließlich nur darum, Planungsrecht zu schaffen. Wie letztlich gebaut wird, entscheide sich erst beim tatsächlichen Baubeschluss.

Das war auch für Gernot Pohl, den Chef des Fachbereichs Planung, wichtig, als er auf einige der Stellungnahmen einging. Zur Frage, ob hier nur für Flüchtlinge gebaut werde, sagte er: „Welche Menschen in den Gebäuden leben werden, interessiert den Bebauungsplan nicht.“ Auch die Kritik, dass vier Gebäude zu viel seien, konterte er mit Verweis auf das Planungsrecht: „Wir schlagen doch nur ein Baufenster vor.“ Ob dann wirklich vier oder doch nur zwei Gebäude entstehen, hänge von anderen Gegebenheiten ab als vom Bebauungsplan. Auch bei der Höhe der Gebäude sieht Gernot Pohl kein Problem: „Wir erlauben 8,50 Meter. Zulässig wären bis zu zwölf Meter.“

Die Ausschussmitglieder zeigten sich angetan von der aktuellen Planung, regten aber trotzdem noch eine weitere Veränderung an: Peter Bodo Schöllkopf (SPD) war es, der als erster den Vorschlag aufbrachte, das Baufenster ganz an die westliche Grenze des Gebiets zu verschieben, also an die Hecke, die derzeit Lindach und Lindachallee verbindet: „Das führt zu einer stärkeren Entlastung der Klosterwiese. Sonst verbrauchen wir zu viel innerstädtische Grünfläche.“ Diesem Antrag schlossen sich bei der Abstimmung alle an – auch nachdem ausführlich über die fünf Ahornbäume diskutiert worden war, die im Falle einer Bebauung im äußersten Westen weichen müssten.

Der Vorteil für die Wiese besteht darin, dass das Baufenster nach der „Westverschiebung“ auf der anderen Seite kaum mehr über die gedachte Verlängerung der Roseggerstraße hinausreicht. In der ursprünglichen Planung war diese Verlängerung ja noch als Mittelachse der vier neuen Gebäude vorgesehen gewesen.

An einem anderen Punkt waren sich die Ausschussmitglieder ebenfalls einig: Das Planungsrecht soll für vier Gebäude geschaffen werden – vor allem aber in der Hoffnung, dass der „Druck“ nachlässt. Tatsächlich gebaut werden sollten also nach Möglichkeit nur zwei Wohngebäude.