Kirchheim

Die Volksbank setzt auf Online und auf persönlichen Service

Versammlung Die Volksbank Kirchheim-Nürtingen nimmt sich den Kundenwunsch zu ­Herzen und lässt das Filialnetz unangetastet. Von Melissa Seitz

Am Smartphone schnell die Finanzen checken.Foto: Pixabay
Symbolbild

Mit einer erfreulichen Nachricht startet Wolfgang Mauch in die Vertreterversammlung in der Kirchheimer Stadthalle: „Deutschlands Wirtschaft ist stabil.“ Brexit, Trump und Co. hatten keine größeren Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum. „Auch für 2017 sieht bis jetzt alles gut aus“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Kirchheim-Nürtingen. „Doch die Bundestagswahlen stehen uns noch bevor.“ Und die können laut Wolfgang Mauch die Situation noch verändern.

Auch die Volksbank Kirchheim-Nürtingen ist laut Vorstandsmitglied Martin Winkler gut aufgestellt: 110 000 Kunden und 53 530 Mitglieder, zu denen in jüngster Zeit 1 326 hinzugekommen sind. „Die Fusion mit der Genossenschaftsbank Wolfschlugen hat uns gestärkt“, erklärt das Vorstandsmitglied. Auch in der neuen Filiale in Neckartailfingen finden Kunden ab sofort Hilfe, wenn es um das Thema Finanzen geht.

Filialen werden nicht geschlossen

In Zeiten der Digitalisierung ist persönlicher Kontakt Trumpf. „Bei einer Umfrage wurde deutlich: Unsere Kunden wollen weiterhin einen direkten Ansprechpartner, der ihnen alles erklärt“, stellt Wolfgang Mauch fest. Das bedeutet: Die Volksbank betreibt alle Filialen weiter. Die Qual der Wahl liegt beim Kunden: „Er soll entscheiden, ob er lieber die digitale oder persönliche Beratung möchte“, sagt Wolfgang Mauch.

Smartphones, Online-Angebote oder Beratungstelefone machen aber vieles einfacher - auch, wenn es um Finanzen geht. Kunden müssen nicht erst zur nächsten Filiale fahren, sondern können beispielsweise die Überweisung von daheim machen.

Laut dem Vorstandsvorsitzenden ist es genau aus diesem Grund normal, dass immer weniger Menschen das Serviceangebot in den Filialen um die Ecke nutzen. „Wir ziehen uns aus den Filialen aber nicht zurück, sondern passen unsere Öffnungszeiten an die Wünsche der Kunden an“, erklärt Wolfgang Mauch. Das Angebot soll aber auch von den Kunden genutzt werden, wünscht sich der Vorstandsvorsitzende.

Wer auf den persönlichen Service verzichten möchte, ist mit einer Hotline, einer Volksbank-App und dem Online-Zugang über die Homepage gut bedient. „Die Digitalisierung verändert nicht nur das tägliche Leben, sondern auch die Banken“, weiß Wolfgang Mauch. Wie die Volksbank-App funktioniert, zeigt Martin Winkler live in der Stadthalle. Auf der Leinwand erscheint die App, in einem Kästchen oben rechts lächelt ihn seine persönliche Volksbank-Beraterin an. Er kann sie direkt über die App kontaktieren. „Aber das muss ich nicht, sie ist schließlich heute auch hier“, scherzt der Vorstand.

Aber auch für kleine Transaktionen ist die Smartphone-Anwendung gut. „Heute Mittag war ich mit meinem Kollegen Herrn Weber einen Kaffee trinken, und er hatte kein Bargeld dabei“, erklärt Martin Winkler. Den Kaffee für fünf Euro übernahm also er. Das Geld will er natürlich zurück. Über die Funktion „Geldbote“ kann er mit ein paar Klicks und einer kleinen Nachricht das Geld von seinem Kollegen zurückverlangen.

Apropos Bargeld: Die große Debatte über die Gebühren fürs Geldabheben hat die Volksbank-Kunden nicht kalt gelassen. Hier gibt Wolfgang Mauch Entwarnung: „Für alle Kontomodelle gibt es eine kostenlose Bargeldversorgung und das an über 18 700 Geldautomaten.“

Vom Bilanzgewinn in Höhe von 4,12 Millionen Euro werden 1,12 Millionen Euro an die Mitglieder ausgeschüttet, was einer Dividende von vier Prozent entspricht.