Ihre ersten Geschichten entstanden in der Freihof-Grundschule. Schon davor hat sich Bjela Schwenk regelmäßig welche ausgedacht. Nachdem sie die „Unendliche Geschichte“ von Michael Ende und mit zwölf Jahren alle Bände von „Herr der Ringe“ gelesen hatte, stand für sie fest: Fantasy-Romane liegen ihr.
Seit August ist ihr Fantasy-Debütroman „Wolfszeit - Bund der Verstoßenen“ im Buchhandel und auf Internet-Buchplattformen zu haben. Bjela Schwenk ist ein echtes Kirchheimer Gewächs und wuchs mit neun Geschwistern auf. Nach der Zeit im Schlossgymnasium studierte sie Germanistik und Geschichte auf Lehramt in Tübingen. Dort hat sie den Studiengang „Kreatives Schreiben“ für sich entdeckt. Nach einer zweijährigen Lehrtätigkeit als Deutschlehrerin in Vietnam, mehreren Auslandsaufenthalten und einer Zeit als Stadtführerin hat sie sich vor fünf Jahren als Selbstständige Lektorin in Budapest niedergelassen, wohin es sie der Liebe wegen verschlagen hat.
Zeitgleich arbeitete sie immer nebenher an ihren Romanen. Inzwischen ist das Skript so umfangreich geworden, dass zwei Bände entstanden sind. Im ersten Band „Wolfszeit“ geht es um Vorurteile, Rassismus, Außenseitertum und um das Erwachsenwerden. Die 16-jährige Protagonistin Kaya lebt auf einer erfundenen Insel irgendwo im asiatischen Raum. Alle Jugendlichen werden im Teenager-Alter verstoßen und müssen sich in der rauen Welt auf dem Festland beweisen. Sie schließt sich mit vier anderen zusammen, erlebt zahlreiche Abenteuer, in denen es um Leben und Tod geht. Nach einem Jahr kehren sie zurück und werden als Erwachsene anerkannt.
Eine komplett neue Welt
Im Gegensatz zu Dark Fantasy („Herr der Ringe“) und Urban Fantasy („Twilight“) gehört Bjela Schwenks Roman zu der Gattung High Fantasy, in der eine komplett neue Welt entworfen wird, mit „bittersüßem Ausgang“, verrät die Autorin. Ihre Inspirationen stammen aus einem Aufenthalt in Australien und einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn. „Mich interessierten schon immer die Dinge, die weit weg von meiner eigenen Erfahrungswelt liegen“, sagt die 36-Jährige.
Das Geschichtsstudium vermittelte ihr genaues Hintergrundwissen. Andere Szenen hat sie recherchiert. Ihr Hobby ist asiatischer Schwertkampf, nicht zuletzt, um sich in die Kampfszenen realistisch einzufühlen. Nach ersten Lesungen im kleinen privaten Kreis stellte sie ihr Buch auf „Bookcon“ einer breiten Öffentlichkeit per Livestream vor. Während sie den ersten Band auf „Books on Demand“ vorfinanziert hat, wird der zweite Band mithilfe von Crowdfunding im Internet mitfinanziert und erscheint vermutlich noch Ende dieses Jahres. Ihr sehnlichster Wunsch ist, einmal vom Schreiben leben zu können.
Das nächste Projekt sind Reiseromane, in denen sie ihre Eindrücke von der Transsibirischen Eisenbahn verarbeitet.