Kirchheim

Fürs Bademeisterhäuschen beginnt die letzte Saison

Freibad Beheiztes Wasser macht das Schwimmen für Unentwegte selbst am kühlen Mai-Feiertag zum Vergnügen.

Betriebsleiter, Bademeister, ­Rettungsschwimmer und Security gehen frohgemut in die neue Badesaison.Foto: Stadt Kirchheim
Betriebsleiter, Bademeister, ­Rettungsschwimmer und Security gehen frohgemut in die neue Badesaison.Foto: Stadt Kirchheim

Kirchheim. Am 1. Mai geht nicht nur die Wandersaison los, sondern auch die Badesaison. Zumindest können sich die Unentwegten am Feiertag bereits um 8.30 Uhr ins Wasser stürzen, um bei frischen Temperaturen und Aussicht auf Regen zu den „Anbadern“ im Kirchheimer Freibad zu zählen.

Das Schwimmmeisterteam rund um die Betriebsleiter Moritz Heitel und Alfred Krause ist bestens vorbereitet - verstärkt um Security-Mitarbeiter. Aus präventiven Gründen seien die Security-Leute im Bad, sagt Moritz Heitel. „Die sind jeden Tag da, auch um unser Team zu entlasten.“ Security sei in der vergangenen Saison ein Thema geworden. „Da gab es letztes Jahr ein paar blöde Zufälle.“

Moritz Heitel möchte sich von diesen Vorfällen sexueller Belästigung aber nicht den Ruf des Kirchheimer Freibads ruinieren lassen: „Normal ist hier heile Welt.“ Er überschlägt sich geradezu in Superlativen: „Wir haben jetzt in Kirchheim das schönste Freibad aller Zeiten.“ Und wenn er schon am Werben ist, gibt er auch gleich das Motto für sich und seine Mitarbeiter aus: „Wir lieben Baden.“

Zum Wetter am Eröffnungstag meint der Betriebsleiter: „Auch bei kaltem Wetter ist es hier super. Wir haben beheiztes Wasser.“ Über die Saison hinweg gleiche sich das mit den Temperaturen ohnehin aus, nur eins bleibt gleich: „Ob bei zehn Grad oder bei über 40 - wir sind immer für unsere Gäste da.“

Bei idealen sommerlichen Bedingungen strömen durchaus auch 5 000 Menschen an einem Tag ins Kirchheimer Freibad. Für solche Fälle ist Moritz Heitel froh, sich auf rund ein Dutzend Helfer am Beckenrand verlassen zu können. Besonders freut er sich über seine starke Truppe, weil deutschlandweit ein Fachkräftemangel beklagt wird - „nicht aber in Kirchheim“.

Seit 90 Jahren gibt es das Bad an der Lindach. Darauf deutet die Wetterfahne auf dem Bademeisterhäuschen hin, die mit der Jahreszahl 1927 versehen ist. Diese Saison dürfte allerdings die letzte sein, in der sich der vertraute Anblick bietet. Am Ende der Saison - irgendwann im September - sollen die Umbauarbeiten beginnen. Dann entstehen neue Umkleide- und Duschräume, neue Personal- und Aufsichtsräume sowie ein neuer Kiosk. Das hat der Technik- und Umweltausschuss des Gemeinderats im Grundsatz beschlossen. Die Kosten für den Umbau liegen bei knapp 2,2 Millionen Euro. Am Mittwoch muss der Gemeinderat noch der Freigabe eines Sperrvermerks zustimmen.

Einen Zwischenschritt auf dem Weg zum neuen Bad gilt es aber bereits in der Saison 2017 zu beachten: Die Hutteninsel, die Ende des Jahres ebenfalls abgerissen werden soll, ist jetzt bereits geschlossen. Wer also Speisen oder Getränke kaufen möchte, kann sich darauf einstellen, dass der traditionelle lange Marsch zur Hutteninsel entfällt. Stattdessen wird der Kiosk hinter dem Bademeisterhäuschen mit einem erweiterten Aufgebot aufwarten.

Ob allerdings viel Obst zu diesem Angebot gehört, wie ein Ausschussmitglied für die Zukunft angeregt hatte, wird sich zeigen. Bürgermeister Günter Riemer hat darauf verwiesen, dass die Stadt dem Kioskpächter keine Vorschriften machen kann, was dieser auf seinen Speiseplan zu setzen habe. „Banane rot-weiß“ ist also eher unwahrscheinlich.Andreas Volz