Kirchheim

Geringerer Rückgang bei Arbeitslosen

Arbeitsagentur sieht Entwicklung auf Arbeitsmarkt nicht so positiv wie letztes Jahr

Die Arbeitslosenquote im Bereich der Arbeitsagentur Göppingen ist mit 3,7 Prozent immer noch sehr niedrig. Allerdings ist sie etwas höher als im März des Vorjahres. Bei den Ausbildungsstellen gibt es aber immer noch mehr freie Stellen als Bewerber.

Kirchheim/Kreis Esslingen. Mit 15 858 Arbeitslosen waren im März im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen 184 Personen weniger gemeldet als im Februar. Das ist ein leichter Rückgang um 1,1 Prozent. Im Vergleich zum März 2015 regis­trierten Agentur und Jobcenter allerdings 923 Arbeitslose (plus 6,2 Prozent) mehr. „Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit ist nicht so positiv wie im letzten Jahr. Hinzu kommt die Zuwanderung, auch von Flüchtlingen. Weil viele von ihnen jung sind, ist auch die Jugendarbeitslosigkeit im Bezirk gestiegen“, sagt Wilfried Hüntelmann, Leiter der Arbeitsagentur in Göppingen. Deren Bezirk umfasst die Landkreise Esslingen und Göppingen. „Um auf dem Weg in Qualifizierung, Ausbildung und Arbeit keine Zeit zu verlieren, werden wir bereits während der Sprach- und Integrationskurse die beruflichen Kompetenzen der Flüchtlinge erfassen“.

Dass der Arbeitsmarkt aufnahmefähig ist, zeigt die hohe Zahl an offenen Stellen. Die Langzeitarbeitslosigkeit lag im Bezirk auch weiterhin unter dem Vorjahr. „Dazu haben der gute Arbeitsmarkt und die umfassenden Qualifizierungsmaßnahmen von Agentur und Jobcenter beigetragen“, so Hüntelmann.

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 9 399 dem Rechtskreis Sozialgesetzbuch II (SGB II) an und wurden von den Mitarbeitern der Jobcenter in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut. Das waren 23 oder 0,2 Prozent weniger als im Vormonat. Verglichen mit März 2015 waren in den beiden Jobcentern 685 Menschen (plus 7,9 Prozent) mehr arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote, die auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen berechnet wird, ging im März im Bezirk der Agentur für Arbeit auf 3,7 Prozent (Vorjahr: 3,6 Prozent) zurück. Im Landkreis Esslingen betrug sie 3,6  Prozent. Bei der Geschäftsstelle Kirchheim 3,4 Prozent. Im März 2015 betrug sie 3,4 Prozent.

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist im Vergleich zum Vormonat leicht gesunken. Im März waren 8 389 freie Arbeitsplätze, die ohne Einbeziehung geförderter Stellen wie Arbeitsgelegenheiten nach dem Sozialgesetzbuch II angeboten werden – beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter gemeldet. Das waren 149 (minus 1,7 Prozent) weniger als im Vormonat, aber 173 (plus 2,1 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen ist im letzten Monat ebenfalls gesunken: Insgesamt wurden 2 664 Stellen neu gemeldet. Das waren 220 (minus 7,6 Prozent) weniger als im Februar, und 5 (minus 0,2 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. Zum Stichtag 30. September 2015 waren 290 310 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 7 071 (plus 2,5 Prozent) mehr als im Vorjahresquartal.

Beim Ausbildungsstellenmarkt haben die meisten Betriebe der Region ihre freien Stellen der Arbeitsagentur gemeldet. Die erste Zwischenbilanz lautet: Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober letzten Jahres wurden 4 809 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 12,4  Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. „Diese deutliche Steigerung an gemeldeten Ausbildungsstellen zeigt, dass unsere Betriebe auf Nachwuchs für ihren Fachkräfte­bedarf setzen. Schulabgänger sollten diese Chance nutzen“, so Bettina Münz, Geschäftsführerin des operativen Bereichs der Agentur für Arbeit Göppingen. Der Trend der letzten Jahre – mehr Stellen als Bewerber – hat sich auch in diesem Jahr weiter fortgesetzt: Die Bewerberzahlen sind mit 3 747 als Zwischenstand in etwa auf Vorjahresniveau (minus 0,2 Prozent). Münz wertet diese Entwicklung angesichts der sinkenden Zahl von Schulabgängern positiv. „Jeder Bewerber wird bei unserer Berufsberatung erleben, dass es mehr Möglichkeiten gibt als gedacht. Wer sich mit Alternativen zum bisher vielleicht einzigen Berufswunsch auskennt, ist klar im Vorteil“, wirbt sie für das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit. pm