Kirchheim

Heuer bleibt die Küche kalt

Kiosk Im Kirchheimer Freibad gibt es in der laufenden Saison keine warmen Speisen. 2018 steht ein neues Haus mit neuem Angebot zur Verfügung. Von Andreas Volz

Der rote Kiosk ist in der laufenden Saison die einzige Verpflegungsstelle im Kirchheimer Freibad. Warme Speisen dürfen aber nich
Der rote Kiosk ist in der laufenden Saison die einzige Verpflegungsstelle im Kirchheimer Freibad. Warme Speisen dürfen aber nicht ausgegeben werden. Nächstes Jahr wird alles anders.Foto: Carsten Riedl

Freibad ohne Pommes? Das kann’s geben, zumindest dieses Jahr in Kirchheim. Am Aufgang zur Hutten­insel werden die Gründe dafür schriftlich erläutert: Das Gebäude am Eingang zum Freibad soll Ende des Jahres abgerissen werden, weil „eine Renovierung der Hutteninsel in keinem wirtschaftlichen Verhältnis mehr steht“.

In der aktuellen Saison hätte ja noch einmal alles beim Altgewohnten bleiben können. Aber auch dagegen spricht das wirtschaftliche Verhältnis: Ein schwerer Wasserschaden Anfang des Jahres hat dafür gesorgt, dass die Hutteninsel zusätzlich noch stark sanierungsbedürftig ist. Wegen des geplanten Abrisses sei es aber für eine einzige Saison nicht mehr sinnvoll, diesen Schaden zu reparieren.

Zu diesen schlechten Nachrichten für alle Kirchheimer Freibadbesucher, die gerne mal etwas zum Trinken, zum Essen oder auch zum Schlecken kaufen, gesellt sich immerhin die gute Nachricht, dass „der rote Kiosk hinterm Schwimmmeisterhaus“ bei schönem Wetter täglich von 9 bis 19 Uhr betrieben wird. Aber auch diese frohe Botschaft ist mit einer deutlichen Einschränkung verbunden: Die Hygie­ne­vor­schrif­ten erlauben es nicht, warme Speisen anzubieten. Das ist auf dem dreiseitigen Aushang die Antwort auf die oft gestellte Frage: „Wieso gibt es keine Pommes im roten Kiosk?“

Neuer Kiosk mit warmen Speisen

Damit aber genug der Hiobsbotschaften. Es gibt auch eine durchaus erfreuliche Perspektive: Der nächste Sommer kommt bestimmt, und dann ist alles ganz anders. Bis dahin sehen alle Gebäude im Kirchheimer Freibad völlig anders aus. Manch einer wird dann - nach 90 Badejahren an der Lindach - das Schwimmmeisterhäuschen vermissen. Aber dafür soll ganz in der Nähe auf dem neuen „Hutteninsel“-Platz ein neuer Kiosk stehen - einer, der allen Hygienevorschriften für warme Speisen gerecht wird.

Wie der Kiosk im Detail ausgestattet wird, ist noch unklar. Die Stadtverwaltung will das mit dem künftigen Pächter besprechen. Der Pachtvertrag mit dem bisherigen Betreiber war eigentlich letztes Jahr schon ausgelaufen und wurde für die „Übergangssaison“ 2017 noch um ein Jahr verlängert. Jetzt strebt die Stadt an, den neuen Kiosk für fünf Jahre zu verpachten, also von 2018 bis 2022 - mit der Möglichkeit, den Vertrag jeweils um zwei Jahre zu verlängern. Seit Samstag sind die Ausschreibungsunterlagen für mögliche Pächter zugänglich. Die Angebote müssen bis 10. August eingereicht sein. Der Zuschlag soll bereits Anfang September erfolgen.

Bis Frühjahr 2018 bleibt dann also noch genügend Zeit, mit dem künftigen Betreiber zu regeln, wie der Kiosk in etwa ausgestattet sein sollte, um das siegreiche Bewirtschaftungskonzept umsetzen zu können. In der Tat ist dieses Konzept das ausschlaggebende Kriterium bei der Vergabe: Alle Bewerber müssen angeben, welches Sortiment sie anbieten wollen, ob sie regionale Produkte verwenden und welche Lagermöglichkeiten sie haben oder brauchen.

Das andere Kriterium ist der Pachtzins. Dafür ist jetzt erstmals kein Festbetrag vorgesehen, sondern eine Kopplung an die Besucherzahlen. Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Zimmert bezeichnete dieses Modell als fairer, weil sich in schlechteren Jahren eben nicht so viel Umsatz erzielen lässt: „Dieses Jahr sind wir schon bei rund 80 000 Besuchern. Letztes Jahr um diese Zeit waren es erst knapp 50 000.“

In die Vergabe sollte das Angebot des neuen Betreibers zum Pachtzins mit 60 Prozent einfließen, während das Konzept zu 40 Prozent gewertet werden sollte. Die Ausschussmitglieder legten allerdings größeren Wert auf das Konzept, weswegen sie die Gewichtung genau umgekehrt beschlossen haben: Der Gewinn der Stadtwerke aus dem Pachtzins steht also nicht im Vordergrund.