Kirchheim

Hier machen Frauen Politik

Kommunalwahl: Die Kandidatinnen der Grünen stellen sich und ihre Ideen für die Kommunalpolitik vor.

Kirchheim. Zum „Wohnzimmergespräch“ hatten die Frauen der Grünen Kirchheims eingeladen. Sie wollen erreichen, dass mehr Frauen im Kirchheimer Gemeinderat mitreden. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Sabine Bur am Orde-Käß und acht weitere Kandidatinnen für Gemeinderat und Kreistag stellten sich in lockerer Runde vor und kamen mit dem Publikum ins Gespräch.

Zunächst war musikalische Frauenpower angesagt: Die Sängerin Anja Schulenburg stimmte die Zuhörerinnen auf mutige und leidenschaftliche Frauen ein. Leidenschaft in einem anderen Sinne entwickeln die Kandidatinnen der Grünen, wenn es um gesellschaftspolitische Themen geht. So wollte die 26-jährige Sozialpädagogin Merve Schirokov vom Publikum wissen, welche Themen am meisten auf den Nägeln brennen. Spontan wurden die Stichworte kostengünstiger Wohnraum, Klimaschutz und Schulpolitik genannt. Sie selbst wolle sich besonders für Frauen, junge Menschen und für eine multikulturelle Gesellschaft einsetzen.

Stadträtin Anja Hezinger betonte, dass künftig noch stärker bürgerschaftlich Engagierte sowie Kinder und Jugendliche einbezogen werden sollten, beispielsweise in konkreten Stadtteilprojekten. „Und wir brauchen mehr Räume für Begegnung!“

Die Diplom-Ökonomin Brigitte Bader wünschte sich, dass Politik sich auch in die unterschiedlichen Lebenslagen der Menschen hineinversetzen solle. „Es muss ein Ausgleich zwischen sozialen Aspekten, Ökologie und wirtschaftlichen Belangen erfolgen.“

Für die Sportpädagogin Ulla Schreiner-Eckert sind gleiche Bildungschancen besonders wichtig, denn „Bildung ist der Schlüssel zu einem selbstbestimmten und freien Leben und der Weg in eine gelingende Demokratie und ein solidarisches Miteinander.“ Eine kommunale Küche für gesundes Mittagessen in Kitas, Schulen und Altenheimen wäre laut Marketingfachfrau Angela Dresel-Diehl ebenso dringend notwendig.

Sabine Bur am Orde-Käß, Ingenieurin für Architektur und Stadtplanung, will sich intensiv um die Neugestaltung des Bahnhofsviertels kümmern, um den ÖPNV noch attraktiver zu machen. „Außerdem möchte ich Kirchheim auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune voranbringen, indem die Stadtwerke zu einem Anbieter von erneuerbaren Energien umgebaut werden.“ Stadträtin Sabine Lauterwasser ergänzte, dass ein durchgängiges und barrierefreies Fuß- und Radwegenetz mit guter Beleuchtung hergestellt werden müsse. Auch das Thema kostengünstiger Wohnungsbau sei ihr ein großes Anliegen. „Die Stadt muss mit einer eigenen Wohnbaugesellschaft selbst aktiv werden!“

Birgit Sienz will sich aus ihrer eigenen Erfahrung als selbstständige Mode-Designerin heraus um den Ausbau der digitalen Infrastruktur kümmern. „Hierin sehe ich eine große Chance, besonders auch für die Berufstätigkeit von Frauen.“

Und die Diplom-Forstwirtin Monika Riemer stellte sich hinter die Fridays for Future-Bewegung und bemängelte, dass sich bei Klimaschutz und Plastikvermeidung seit ihrer eigenen Jugend noch nicht viel verbessert hätte. „Die Politik muss deutlich schneller vorankommen!“ pm