Kirchheim

In einem Jahr soll das neue Waldhorn längst stehen

Marktplatz Die Baustelle ist eingerichtet. Nächste Woche steht bereits der Abriss des alten Fachwerkbaus an.

Das alte Waldhorn macht dem neuen Platz.Foto: Carsten  Riedl
Das alte Waldhorn macht dem neuen Platz.Foto: Carsten Riedl

Kirchheim. Der Bauzaun steht. Rund um das Waldhorn ist eine ausgesprochen große Fläche abgesperrt, auch wenn von außen zunächst einmal nicht viel von den Abbrucharbeiten zu sehen ist. Es beginnt mit dem Entkernen. Nächste Woche soll schon das eigentliche Einreißen beginnen - „aber nicht mit der großen Abrissbirne, sondern kleinteilig, sozusagen von Hand“, wie Kirchheims Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker betont.

Immer wieder müssen die Arbeiten unterbrochen werden, da es bei so einem Abriss mitunter auch recht staubig zugehen kann. Schließlich sollen die Wochenmärkte am Montag, Donnerstag und Samstag nicht darunter leiden. „Gleichzeitig mit dem Abbruch wird auch schon die Baugrube ausgehoben“, berichtet die Oberbürgermeisterin. Schon Anfang bis Mitte Dezember dürfte also an der Stelle, an der mehr als 300 Jahre lang das altvertraute Restaurant Waldhorn stand, nur noch eine große Lücke klaffen.

Das soll sich aber im neuen Jahr rasch ändern: Untergeschoss und Erdgeschoss werden massiv ausgeführt wie auch - aus Brandschutzgründen - die rückwärtige Giebelwand, die westlich den Abschluss des Neubaus zum Technischen Rathaus hin darstellt und kaum richtig in Erscheinung tritt. Dafür soll aber der östliche Giebel mit viel Holz gebaut werden, ebenso der Dachstuhl.

„Das Holz soll erkennbar sein“, sagt Angelika Matt-Heidecker. Allerdings werde es nur vertikal und horizontal verbaut. Diagonale Verstrebungen seien nicht vorgesehen. Rund um die Fenster aber soll das Holz noch einmal verstärkt zum Einsatz kommen.

Auch wenn das Gebäude anders aussehen wird als bislang gewohnt, soll es trotzdem seiner alten Funktion wieder voll gerecht werden. Nach Jahren des Still- und Leerstands soll dort wieder ein Restaurantbetrieb Einzug halten. Wenn alles nach Plan läuft, ist das sogar eher früher als später der Fall: Das neue Gebäude soll schon im Spätsommer fertig sein. Zu dieser ehrgeizigen Zeitplanung passt, dass der Bauzaun „nur“ bis 31. Mai stehen soll.

Für Angelika Matt-Heidecker ist es wichtig, dass nach langen Diskussionen im Gestaltungsbeirat und dadurch auch in der Öffentlichkeit nun Bewegung in die Sache kommt: „Ich bin froh, dass sich da jetzt endlich was tut.“

Vor allem aber freut sie sich, dass sich nicht nur irgendwas tut, sondern dass sie selbst auch voll und ganz hinter der Planung stehen kann: „Ich bin davon überzeugt, dass hier etwas Gutes entsteht.“ Beide Seiten würden davon profitieren: „Der Investor erstellt da etwas, was ihm nutzt, was aber auch der ganzen Stadt nutzt.“

Bleibt zu hoffen, dass das auch von der Stadt so gesehen wird, also von den Einwohnern. Die Bürger entscheiden am Ende nämlich über den Erfolg, indem sie dann auch regelmäßig im neuen Waldhorn einkehren.Andreas Volz