Kirchheim

Klinik gibt ein Stockwerk preis

Baurecht Das Mitarbeiterparkhaus für das Kirchheimer Krankenhaus soll nun doch auf drei Etagen beschränkt werden. Von Andreas Volz

Aus dem Parkplatz soll ein Parkhaus werden - weiterhin für Krankenhausmitarbeiter und weiterhin kostenpflichtig. Statt vier Gesc
Aus dem Parkplatz soll ein Parkhaus werden - weiterhin für Krankenhausmitarbeiter und weiterhin kostenpflichtig. Statt vier Geschossen sind jetzt aber nur noch drei vorgesehen.Foto: Carsten Riedl

Das Parkhaus geht in eine weitere Runde - lange, bevor an seinen tatsächlichen Bau zu denken ist. Hatte die Krankenhausverwaltung immer darauf hingewiesen, dass ihre Mitarbeiter in Kirchheim dringend auf Parkplätze in der Nähe zum Klinikeingang angewiesen sind und dass es zwingend ein Parkhaus mit vier Stockwerken sein muss, sieht die Sache inzwischen ganz anders aus: Drei Stockwerke scheinen jetzt durchaus zu genügen.

Die Auftraggeber kommen damit den Wünschen der Anwohner nach, die sowohl um ihre Aussicht als auch um die gewohnte Abendsonne fürchteten, sollte nebenan ein viergeschossiger Betonklotz entstehen. Dass die Ostwand, auf die die Anwohner direkt blicken, begrünt werden soll, mildert zwar die Vorstellung vom tristen Grau ein wenig. Aber ideal ist auch das nicht für die Anwohner, verglichen mit dem bisherigen Freiraum an der Ecke Eugen-/Osianderstraße.

Nun soll es also doch ein Stockwerk weniger werden, was die Sache für alle Beteiligten deutlich entspannt. Auch die Mitglieder des Kirchheimer Technik- und Umweltausschusses, die dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan zustimmen müssen, sind nun überwiegend zufrieden mit der Planung, die sie in eine erneute Auslegung geschickt haben.

Statt einer Höhe von zehn Metern sind jetzt nur noch 7,15 Meter vorgesehen. Die Betonwand soll weiterhin begrünt werden. - Ein Unterschied zu vorher ergibt sich allerdings beim obersten Parkdeck: Für die viergeschossige Variante war eine transparente Brüstung vorgesehen, die das gesamte Gebäude hätte weniger wuchtig wirken lassen. Bei drei Stockwerken ist das nun nicht mehr nötig. Es wäre sogar kontraproduktiv: Weil das oberste Deck deutlich niedriger liegen soll, würden die Anwohner bei Dunkelheit durch die Lichter der Autos belästigt.

Vor- und Nachteile liegen aber oftmals eng nebeneinander: Wenn nämlich das oberste Parkdeck, für das keine Decke vorgesehen ist, drei Meter tiefer liegt, sind die Anwohner in den oberen Stockwerken einer höheren Schallbelastung ausgesetzt als nach der alten Planung. „Diese Belastung entspricht aber immer noch den gesetzlichen Bestimmungen“, versicherte Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker den Ausschussmitgliedern.

Das Parkhaus soll jetzt ausschließlich Mitarbeitern vorbehalten sein. Die öffentliche Nutzung, die zwischendurch im Gespräch war, ist vom Tisch. Angelika Matt-Heidecker macht aber deutlich, dass das Thema „Parken“ ein Dauerthema bleiben dürfte: „Die Krankenhauslandschaft wird sich weiterentwickeln. Es wird immer mehr ambulante als stationäre Behandlungen geben.“ Deshalb sei auch mit weiteren Arztpraxen im Krankenhaus zu rechnen, für die zusätzliche Parkplätze benötigt werden.

Zusätzlicher Platz winkt aber auch den Nachbarn des Parkhauses: Sie bekommen die Möglichkeit, ihre Gärten bis zur Parkhausmauer zu verlängern.