Kirchheim

Lehrer werden zu Wegbegleitern

Schulwesen Zukünftige Pädagogen wurden in der Kapelle des Kirchheimer Schlosses feierlich vereidigt. Sie lernen ab sofort ihr „Handwerk“ am Fachseminar. Von Fabio Prelle

Die Fachlehreranwärter am Kirchheimer Seminar wurden feierlich begrüßt und vereidigt.Foto: Carsten Riedl
Die Fachlehreranwärter am Kirchheimer Seminar wurden feierlich begrüßt und vereidigt.Foto: Carsten Riedl

Es ist die „wohl schönste Ausbildungsstelle in Baden-Württemberg“, zumindest in den Augen von Kirchheims Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker: das alte Schloss im Herzen der Fachwerkstadt.

Dort haben jetzt 44 junge Frauen und Männer die Möglichkeit, den Beruf des Lehrers zu erlernen. Anlässlich der offiziellen feierlichen Aufnahme der künftigen Lehrkräfte am Pädagogischen Fachseminar in Kirchheim ergriff die Stadtchefin in der voll besetzten Kapelle des Kirchheimer Schlosses das Wort. Sie sprach nicht nur über die Historie der Stadt Kirchheim, sondern vor allem über das Schulwesen unter der Teck. Die Lateinschule war schon Mitte des 13. Jahrhunderts die erste Schule, später kamen sogenannte Industrieschulen hinzu. Kirchheim hat also eine lange Tradition, wenn es um Schulen geht: „Bildung ist die Grundlage für alles“, meinte die Oberbürgermeisterin, und motivierte die jungen Lehrer, sich für die Weitergabe dieses wichtigen Gutes einzusetzen: „Nutzt eure Chance!“

Auch Seminarschuldirektor Klaus Buck begrüßte die Neulinge im Schuldienst. „Heute ist ein besonderer Tag“, betonte er und erklärte, dass es immer wieder schön sei, neue Fachlehreranwärter zu ernennen. Denn schließlich warte auf sie ein ausgesprochen anspruchsvoller, vor allem aber schöner Job - der Beruf des Lehrers.

Schulamtsdirektor Artur Stang kam darauf zu sprechen, dass der Lehrberuf viele Herausforderungen mit sich bringt: „Das Ziel ist, den bestmöglichen Unterricht zu erteilen und für das jeweilige Fach zu brennen.“ Er wies außerdem darauf hin, dass Lehrkräfte derzeit überall fehlen, und dass es für die Zukunft eine wichtige Aufgabe sei, junge Lehrer zu fördern.

Direktor Josef Zeiss ging darauf ein, dass sich der Beruf des Lehrers immer weiter verändert, und zwar weg vom Lehrer hin zum Wegbegleiter. Kinder bräuchten das Gefühl, gemocht und angenommen zu werden. Andererseits neigten die Heranwachsenden bekanntlich dazu, ihre Lehrer in Schubladen zu stecken. Seine Empfehlung: „Versuchen sie, in die oberen Schubladen zu kommen, die unteren sind schon voll.“ Mit dem Satz „Man kann nicht nicht kommunizieren“ zitierte er Paul Watzlawick, und erklärte damit, dass jeder Lehrer im Wust der Kommunikationsmöglichkeiten seinen eigenen Weg finden müsse, die Schüler zu erreichen.