Kirchheim

Liederkranz Lindorf besingt Beziehungen

Kirchheim. Ein wenig singen, ein wenig tanzen, ein wenig Wein! Lockerheit, Leichtigkeit, Lebensfreude. All das wird in dem lateinamerikanischen Lied „Un poquita cantas“ besungen. Mit diesem Lied betraten die Sänger der Chorios die Bühne im Lindorfer Bürgerhaussaal. Der Liederkranz Lindorf hatte zu seinem Frühjahrskonzert geladen. Zusammen mit dem Chor „Frischer Wind“ aus Bissingen wurde dem Publikum beste musikalische Unterhaltung geboten. Das Motto: „Beziehungsweise(n)“. Vokalmusik thematisiert überwiegend Beziehungen. Die Formation „Young Voices“ des Liederkranzes Lindorf unter Chorleiterin Lena Bäuerle begann ihren Auftritt mit „Spring, spring, spring“. Ein Kanon aus der Feder des Schweden Thord Gummerson. Stilistisch am Britpop orientiert folgte Robbie Williams‘ Ballade „She’s the One“. In Roberta Flacks Dauerbrenner „Killing Me Softly“ sangen die „Young Voices“ davon, welche Faszination ein Konzert auf den Zuhörer ausüben kann. Sich über Ärger zu ärgern bringt doppelten Ärger. Deshalb: „Don’t Worry, Be Happy!“ rieten die „Young Voices“ mit Bobby McFerrin. Der Chor „Frischer Wind“ unter Chorleiter Bernd Reichenecker bot stilistisch vielfältige Musik. „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“ und „Du, du liegst mir im Herzen“ lehnten sich an die Tradition der ehemals am Volkslied orientierten Gesangvereine an. Mit dem norwegischen „Vem kann segla“ begaben sich die Bissinger nach Skandinavien. In das Land der Fantasie ging es dann mit dem Titel „Kauf dir einen bunten Luftballon“. Danach ein Schwenk zu den linksrheinischen Nachbarn: In „Aux Champs Élysées“ wurde besungen, wie zwei sich per Zufall in Paris treffen und sich verlieben. Mit „Die Rose“ zeigten sich „Frischer Wind“ von ihrer romantischen Seite. Einen augenzwinkernden Ratschlag gab es mit dem Monty-Python-Song „Always Look on the Bright Side of Life“.

Die Chorios des Liederkranzes brachten einen Klassiker der Un-terhaltungsmusik zu Gehör. Die Lennon/McCartney-Komposition hatte in ihrer Entstehungsphase den Arbeitstitel „Scrambled Eggs“ und wurde später weltberühmt. Unter der Leitung von Lena Bäuerle erklang „Yesterday“ am Klavier begleitet von Ana Jincharadze. Auch der nächste Titel der Chorios hatte britische Wurzeln. „Adiemus“ wurde von dem Waliser Karl Jenkins geschrieben. Das Besondere: Der Text besteht aus frei konstruierten Silben und Wörtern. Dadurch verliert die Sprache jede Bedeutung. Im Vordergrund stehen allein die Stimmen des Chors. 1932 wurde in dem Film „Ein blonder Traum“ der Titel „Irgendwo auf der Welt“ gesungen. Die Comedian Harmonists nahmen das Stück im selben Jahr auf und sorgten für seine bis heute andauernde Beliebtheit. Im Vortrag von „Fame“, einem Titel, der 1980 mit einem Oscar und einen Golden Globe bedacht worden war, konnten Chorios ihr dynamisches Potenzial ausspielen. „Frischer Wind“ und „Chorios“ sangen zum Abschluss einen ostafrikanischen Segen in Swaheli und Englisch: „Bwana awabariki - may God give you a blessing!“

Im Rahmen des Konzerts wurden acht Sänger für zehnjährige aktive Zugehörigkeit zum Chor geehrt. Jennifer Baumann, Ann-Kristin Buck, Patrizia Buck und Simon Specht von den „Young Voices“. Zehn Jahre bei Chorios singen Sylvia Frölich, Rose Keyl, Sabine Lehmann und Sigrun Schmid.