Kirchheim

Literaturbeirat gedenkt Bücherverbrennung

Kirchheim. Der Literaturbeirat Kirchheim gedenkt am kommenden Dienstag, 10. Mai, um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei der Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933. Der Abend in der Stadtbücherei Kirchheim, Max-Eyth-Straße 16, wird vom Esslinger Lyrik-Bühne-Duo gestaltet.

„Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Dieses Zitat aus Heinrich Heines Tragödie „Almansor“ begleitet die Erinnerung an die Schandtat der Bücherverbrennung, kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung. Dieser geistige Terror war vor allem eine rechtsstudentische Aktion in Berlin und in fast allen deutschen Universitätsstädten, die weitgehend ohne Widerstand verlief. Zu den von dieser Aktion betroffenen Autoren zählten unter anderem Heinrich Heine, Kurt Tucholsky, Joachim Ringelnatz, Erich Kästner und Bertolt Brecht.

Die Parole „Wider den undeutschen Geist“ richtete sich zunächst gegen geistiges Eigentum, gegen Bücher, doch wurde bald klar, dass deren Autoren und Besitzer bei der „Säuberung“ mitgemeint waren, und diese sehr schnell der Verfolgung durch die Nationalsozialisten ausgesetzt waren. Viele kamen in Konzentrationslagern um, viele flohen ins Ausland, viele nahmen sich das Leben – zum Beispiel Stefan Zweig, Egon Friedell, Kurt Tucholsky und Walter Hasenclever. Die Esslinger Lyrikbühne widmet den Abend mit einer Auswahl von Texten und Dokumenten Autoren, die dieser barbarischen Aktion zum Opfer fielen. Der Eintritt ist frei. pm