Kirchheim

Milchpreise sinken drastisch

Isabel Ruoff
Isabel Ruoff

Die Milchpreise für Bauern sind drastisch gesunken – für einen Liter Milch erhalten sie mittlerweile weniger als 20 Cent. Der Teckbote hat zu dieser Problematik eine Umfrage gemacht.

Katharina Polzer

Kirchheim. „Ich würde gern mehr Geld für Milch ausgeben“, sagt Isabel Ruoff, die über die fallenden Milchpreise Bescheid weiß. Sie findet die Situation der Bauern schlimm und das Verhalten der Konsumenten entsetzlich. „Die Verbraucher sind nicht bereit, entsprechend Geld für die Milch zu bezahlen. Für Luxusgüter, wie zum Beispiel Mode, geben sie aber gerne mehr aus“, erklärt Isabel Ruoff. Milch trinkt sie zwar nur selten, aber wenn sie welche kauft, bezieht sie diese aus dem Supermarkt oder von einem befreundeten Bauern.

Manfred Machoczek hingegen trinkt sehr viel Milch. Beim Kauf achtet er sehr darauf, dass die Milch aus der Region stammt und einen entsprechend fairen Preis hat. Discounter-Milch kommt für ihn nicht in den Einkaufswagen. „Ich halte die Situation für hochgradig problematisch, da die Bauern kein Auskommen mehr haben. Alle wollen gute Qualität, aber keiner will genug Geld dafür zahlen“, kritisiert er.

Auch Mia Zemann weiß über die Problematik der sinkenden Milchpreise Bescheid und ärgert sich sehr darüber: „Ich finde es schlimm, dass so was überhaupt diskutiert werden muss.“ Sie selbst trinkt zwar keine Milch, doch würde sie es tun, wäre sie gerne dazu bereit, einen entsprechenden Preis dafür zu bezahlen. „Die Bauern haben mehr verdient! Man gibt viel zu viel Geld für allen möglichen Quatsch aus. Manche Kleider kauft man sich, aber trägt sie dann gar nicht. Dafür diskutiert man bei der Milch dann über zehn Cent“, erklärt sie.

„Milch für 20 Cent macht mir Angst“, erklärt Robert Ruthenberg. Er ist dafür, dass die Bauern mehr Geld für ihre Milch erhalten und die Verbraucher natürlich auch mehr dafür bezahlen. Das ist nicht nur wichtig für die Löhne, sondern kommt auch den Tieren zugute. Er trinkt zwar keine Milch, doch seine Kinder trinken sie gerne. Beim Einkaufen greift er grundsätzlich zu biologischer Milch.

Fotos: Jean-Luc Jacques

Manfred Machoczek
Manfred Machoczek
Mia Zemann
Mia Zemann
Robert Ruthenberg
Robert Ruthenberg