Kirchheim

Mit viel Geduld geht es zum großen Wurf

Teck-Center Heute geht die Lego-Ausstellung „Die Welt im Maßstab 1 : Spaß“ zu Ende. Sie war ein Teil des Programms, um das Kirchheimer Einkaufszentrum attraktiver zu machen. Von Andreas Volz

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Mit den Besucherzahlen des Freizeitparks Legoland Günzburg kann das Kirchheimer Teck-Center zwar nicht mithalten. Dennoch hat die Ausstellung „Die Welt im Maßstab 1 : Spaß“ eine Menge Gäste in das Einkaufszentrum gelockt. Nachbildungen etwa des Brandenburger Tors, des Guggenheim-Museums oder der Freiheitsstatue sind spektakulär und sehenswert. Dasselbe gilt für Darstellungen von Piraten- und Ritterszenen oder auch für Einblicke ins Innere von Pyramiden.

Ganz herausragend sind die zweidimensionalen Ausstellungsstücke, die man zunächst gar nicht mit den dreidimensionalen Spiel- und Bauklötzen in Verbindung bringen würde: Nachbildungen von Meisterwerken der bildenden Kunst. Oft ist es eher ein Nachahmen, ein Nachempfinden. Fotos des Originalwerks erleichtern das Wiedererkennen. Vielfach setzt der Erkenntnisgewinn aber auch erst mit der nötigen Distanz zum Objekt ein. Ist man zu nah dran, sieht man nur bunte Lego-Mosaiksteinchen, ohne dass sich daraus etwas sinnvolles Ganzes für das Auge ergeben würde.

Eine weitere wichtige Attraktion ist das Selberbauen. Dafür eignen sich am besten die großen Duplo-Steine. In einem leerstehenden Laden herrscht deshalb reges Treiben: Immer wieder zieht es Kinder in Begleitung von Eltern oder Großeltern zum Spielen in den einstigen Schleckermarkt. Am heutigen Mittwoch besteht die letzte Möglichkeit, den „Maßstab 1 : Spaß“ im Teck-Center zu bestaunen oder sich von ihm bespaßen zu lassen. Dann wird die Ausstellung wieder abgebaut - und es bleiben leere Ladenflächen.

Das soll aber nicht dauerhaft so bleiben. Center-Manager Lutz Müller, der seinen Dienstsitz zwar in Hamburg hat, dennoch aber regelmäßig nach Kirchheim kommt, will die Begeisterung der Besucher für die Lego-Ausstellung bestmöglich nutzen und sie in eine Begeisterung für sein Einkaufszentrum ummünzen: „Wir sind sehr aktiv und im Gespräch mit vielen Interessenten.“ Oft habe das, was im Hintergrund läuft, keine große Außenwirkung. Das liege unter anderem am langen Vorlauf.

„Nach Vertragsunterzeichnung braucht es meistens noch zehn bis zwölf Monate, bevor ein Laden wirklich eröffnet wird“, sagt Lutz Müller. In dieser Zeit gebe es viel zu tun. Zum einen ist die Ladenfläche umzugestalten, zum anderen ist Personal zu rekrutieren. Vor Vertragsabschluss stehen außerdem lange und aufwendige Marktanalysen auf dem Programm.

Die beste Analyse bietet freilich immer noch die Praxis. Deshalb freut sich Lutz Müller, dass etliche Mieter derzeit schon vorzeitig ihre Verträge verlängert haben: „Das spricht ja für den Erfolg am Standort.“ In einem Fall sorgt der Erfolg sogar für Expansionswünsche: „Einer unserer Mieter will sich vor Ort vergrößern.“

Zur Attraktivitätssteigerung des Teck-Centers habe auch der neugestaltete Eingang - vom Postplatz her kommend - geführt. Alles in allem sieht Lutz Müller das Einkaufszentrum auf dem richtigen Weg: „Bis jetzt hat sich schon einiges getan. Wir sind zwar noch nicht ganz da, wo wir hinwollen. Aber wir arbeiten dran.“

Dass kontinuierliche Arbeit zum Ziel führen kann - auch zum ganz großen Ziel - symbolisiert nichts so deutlich wie die Lego-Ausstellung: Mit viel Aufwand und viel Geduld lässt sich im Lauf der Zeit auch der Burj al Arab in Dubai aus vielen Steinchen nachbauen.

Im Teck-Center kann man entweder selbst mit Lego spielen oder die Werke von „Lego-Künstlern“ bestaunen. Am heutigen Mittwoch end
Im Teck-Center kann man entweder selbst mit Lego spielen oder die Werke von „Lego-Künstlern“ bestaunen. Am heutigen Mittwoch endet die Ausstellung.Fotos: Carsten Riedl
„Blaues Pferd“ nach Franz Marc - nachgebaut aus Lego.
„Blaues Pferd“ nach Franz Marc - nachgebaut aus Lego.