Kirchheim

Nach Unwetter herrscht in Kirchheim Land unter

Gewitter Gegen 19 Uhr hat am gestrigen Abend über Kirchheim und der Region ein schweres Unwetter getobt. Die Feuerwehr wurde zu mindestens 150 Einsätzen gerufen. Die Freiwilligen Feuerwehren von Weilheim und Owen rückten zur Hilfe nach Kirchheim aus, und Stadtbrandmeister Michael Briki forderte Überlandhilfe an. Oberbürgermeister Pascal Bader sowie Bürgermeister Günter Riemer waren mit der Feuerwehr im Stadtgebiet unterwegs, um die Lage zu sondieren. Bäume stürzten beispielsweise im Hohenreisach um, Keller liefen voll. Die schwersten Schäden gab es in der Kirchheimer Stadtmitte und in Ötlingen. Weniger stark betroffen waren Nabern und Jesingen. Mehrere Tiefgaragen und Wohnungen wurden überflutet, auch die Feuerwache stand unter Wasser, weil bei der Hebeanlage ein Abfluss verstopft war. Lauter, Kegelesbach und Dupiggraben traten über die Ufer.





In den Unterführungen steht das Wasser. Foto: Carsten Riedl
In den Unterführungen steht das Wasser. Foto: Carsten Riedl

Innerhalb weniger Minuten überzog ein Teppich von Hagelkörnern, die zum Teil die Größe von Tischtennisbällen hatten, die Straßen. Bei Lindorf standen Autos in der überfluteten Autobahn-Unterführung. Die Kirchheimer Fußgängerzone glich einem reißenden Bach. Die Hagelkörner machten nicht nur einen ohrenbetäubenden Lärm, sie schlugen teils auch Dachfenster ein, beschädigten Rolläden und Hauswände und verwüsteten Gärten. Dazu schlug noch die Brandmeldeanlage im Kirchheimer Krankenhaus an, was sich jedoch glücklicherweise als Fehlalarm entpuppte. Liegendtransporte waren am Abend nicht möglich, da die Einfahrt für die Rettungswagen unter Wasser stand.

„Wir haben die höchste Alarmstufe, alle Kirchheimer Abteilungen sind mit sämtlichen Fahrzeugen im Einsatz“, sagte Michael Briki, der den Einsatz leitete. Es bildete sich ein Krisenteam um ihn. In der Feuerwache waren Oberbürgermeister Pascal Bader, Bürgermeister Günter Riemer, Jürgen Ringhofer, Leiter des Polizeireviers Kirchheim sowie ein THW-Mitglied. „Wir erkunden die Lage und reagieren dann“, so Michael Briki.

Personenschäden waren dem Polizeipräsidium Reutlingen und der Feuerwehr Kirchheim bis Redaktionsschluss nicht bekannt. Laut Polizei waren neben dem Landkreis Esslingen auch die Landkreise Tübingen und der nördliche Teil des Landkreises Reutlingen sowie der Zollernalbkreis stark betroffen. In Riederich türmte sich der Hagel bis zu einem Meter hoch. Wegen umgestürzter Bäume und hochgespülter Gullideckel waren Straßen in der Region teilweise nicht passierbar. ank/ih

Die Max-Eyth-Straße ist mit einem dicken Teppich aus Hagelkörnern überzogen. Foto: Carsten Riedl
Die Max-Eyth-Straße ist mit einem dicken Teppich aus Hagelkörnern überzogen. Foto: Carsten Riedl
Auch in vielen Wohngebieten sieht es aus wie nach einem Schneesturm. Foto: Max Pradler
Auch in vielen Wohngebieten sieht es aus wie nach einem Schneesturm. Foto: Max Pradler
Auf den Straßen in und um Kirchheim gibt es kaum noch ein Durchkommen. Foto: Carsten Riedl
Auf den Straßen in und um Kirchheim gibt es kaum noch ein Durchkommen. Foto: Carsten Riedl
Der Blick vom Parkplatz Bölle. Foto: Andreas Boiselle
Der Blick vom Parkplatz Bölle. Foto: Andreas Boiselle
Die Autobahn-Unterführung bei Lindorf ist überflutet. Foto: Carsten Riedl
Die Autobahn-Unterführung bei Lindorf ist überflutet. Foto: Carsten Riedl
Hagel säumt die überfluteten Straßen. Foto: Carsten Riedl
Hagel säumt die überfluteten Straßen. Foto: Carsten Riedl
Das gesamte Stadtgebiet, hier der Martinskirchplatz, ist übersät von Blättern. Foto: Carsten Riedl
Das gesamte Stadtgebiet, hier der Martinskirchplatz, ist übersät von Blättern. Foto: Carsten Riedl
Das Gewitter kündigt sich bedrohlich an. Foto: Markus Brändli
Das Gewitter kündigt sich bedrohlich an. Foto: Markus Brändli
Der Parkplatz des Teckboten ist übersät mit Hagel. Foto: Steffi Reusch
Der Parkplatz des Teckboten ist übersät mit Hagel. Foto: Steffi Reusch