Kirchheim

Polizei warnt vor falschen Mahnbriefen

Betrug Eine vermeintliche Anwaltskanzlei versucht, Menschen Geld abzuknöpfen. Die Fälle nehmen in letzter Zeit zu.

Symbolfoto: Carsten Riedl
Symbolfoto: Carsten Riedl

Region. In den vergangenen Tagen hat die Polizei in den Landkreisen Reutlingen, Esslingen und Tübingen eine ansteigende Zahl von Betrugsversuchen registriert. Vor dem Phänomen warnt das Polizeipräsidium jetzt in einer Pressemitteilung. Bei den Betrugsversuchen gaukelt eine vermeintliche Rechtsanwaltskanzlei ihren Opfern vor, dass gegen sie Schadenersatzansprüche bestünden. Konkret wird den Opfern in durchweg authentisch wirkenden Anschreiben mitgeteilt, sie hätten gegen das Urheberrecht verstoßen, indem sie die Dienste einer illegalen Streaming-Plattform genutzt hätten. Die ahnungslosen Opfer werden unter Androhung einer Frist aufgefordert, einen Geldbetrag in Höhe von bis zu 900 Euro an eine englische Bank zu überweisen, um ein Gerichtsverfahren abzuwenden. Gezeichnet sind die Mahnbriefe von einer Berliner Rechtsanwaltskanzlei.

Kanzlei gibt es gar nicht

Die polizeilichen Ermittlungen in den bislang bekannten Fällen ergaben, dass die Forderungen jeglicher Grundlage entbehren und die vermeintliche Rechtsanwaltskanzlei in Berlin nicht existiert. „Diese Betrugsmasche ist nicht neu und wird schon seit Jahren, wenn auch in immer wieder abgewandelter Form, von unbekannten Tätern genutzt, um ihren Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen“, heißt es vonseiten der Polizei. Die Betrüger spielen dabei mit den Ängsten der Geschädigten, die sich häufig nicht sicher sind, ob sie sich nicht doch etwas zu Schulden haben kommen lassen und deshalb ein Gerichtsverfahren scheuen. Die Polizei empfiehlt, bei zunächst nicht nachvollziehbaren Geldforderungen von Rechtsanwälten oder Inkasso-Unternehmen erst einmal keine Zahlungen zu leisten.

Fake-Abmahnungen sind häufig leicht zu identifizieren. Oft genügt es, im Internet mit Schlagworten nach den vermeintlichen Absendern der Anschreiben zu suchen, rät das Polizeipräsidium Reutlingen. Nicht selten tauchen schon dann die ersten Warnmeldungen auf. Auch eine einfache Prüfung auf Plausibilität ist als Anhaltspunkt für einen versuchten Betrug einzustufen. lp