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Rabatt gibt Ausschlag

Schlierbach will Kanalstrecken sanieren

Kontrolle und Sanierung der Abwasserkanäle sind eine kommunale Daueraufgabe. Nachdem in Schlierbach im vergangenen Jahr in diesem Bereich nichts unternommen wurde, steht das Thema nun wieder auf der Tagesordnung.

Schlierbach. Im Jahr 2008 hatte der Schlierbacher Gemeinderat ein umfassendes Kanalsanierungskonzept beschlossen, das auch einen Zeitplan zur Kontrolle verschiedener Abschnitte im Kanalnetz der Gemeinde beinhaltet. Die Aufgaben, die dieses Programm für das vergangene Jahr vorsah, wurden zwar im Haushalt veranschlagt, im allseitigen Konsens aber nicht vergeben. Nun wird das Programm wieder aufgenommen.

„Wir haben 2011 absichtlich keine Kanalbefahrungen vorgenommen. Jetzt wollen wir 2011 und 2012 zusammenfassen und denken auch daran, die Abschnitte für 2013 mit einzubringen“, erläuterte Bürgermeister Paul Schmid. Die Befahrung gibt Aufschluss über Kanalzustand und Sanierungsbedarf und ist gesetzlich vorgeschrieben. Insgesamt sollen 5 365 Meter der Kanalisation mit einer TV-Kamera befahren und gereinigt werden. Positiver Nebeneffekt: Durch die große Strecke wird der Meterpreis für Befahrung und Reinigung günstiger.

Insgesamt soll die Befahrung knapp 14 500 Euro kosten. Die Auswertung durch ein Ingenieurbüro, die Auskunft über den tatsächlichen Sanierungsbedarf gibt, schlägt nochmals mit etwa 6 000 Euro zu Buche. Anschließend – nach Möglichkeit noch im Sommer – soll das Büro dann die notwendigen Arbeiten ausschreiben, damit eine Vergabe noch im September erfolgen kann.

Die Auswirkungen, die ein großes Befahrungs- und Sanierungsprogramm auf die Abwassergebühren haben könnte, machen dem Gemeinderat allerdings Sorgen. Denn grundsätzlich, wie Kämmerer Steffen Mayer auf Nachfrage bestätigte, muss jeder investierte Euro auf die Gebühren umgelegt werden.

Marco Emmert brachte es stellvertretend für seine Ratskollegen auf den Punkt: „Ich befinde mich da schon im Zwiespalt: Einerseits die Einsparungen bei der Befahrung, andererseits aber in der Konsequenz ein großer Sanierungsbetrag, der da auf uns zukommt und der voll auf die Gebühren durchschlägt.“ Man könne nur hoffen, dass sich viele der zu erwartenden Schäden im billigen Inliner-Verfahren beheben ließen. Der Kämmerer stellte jedoch klar, dass es ein paar Stellschrauben gebe, mit denen Gebührenspitzen abgefangen werden könnten.

Der Gemeinderat beschloss schließlich einstimmig, sämtliche vorgeschlagenen Kanalabschnitte befahren zu lassen, die Befahrung auszuwerten und anfallende Arbeiten durch das Ingenieurbüro ausschreiben zu lassen.