Kirchheim

Radler umrunden zweimal den Globus

Stadtradeln Kirchheimer Radler stellten zwar keinen neuen Rekord auf, dennoch wurden am Samstag in der Innenstadt 1 220 Fahrräder gezählt. 28 Teams sind in drei Wochen über 76 000 Kilometer geradelt. Von Thomas Krytzner

Auch Stadträte traten kräftig in die Pedale. Foto: Krytzner
Auch (Ex-)Stadträte traten kräftig in die Pedale. Foto: Krytzner

2 222 Fahrräder in der Innenstadt lautete das erklärte Ziel der Initiative „FahrRad“ für Samstagvormittag. Denn: So viele gekennzeichnete Parkplätze für Autos gibt es in Kirchheim. Ihre Zahl sollte übertroffen werden.

Von acht Uhr morgens bis mittags um 14 Uhr zählten ehrenamtliche Helfer sämtliche Fahrräder innerhalb des Alleenrings. Am Schluss waren es 1 220 und damit weniger als noch im Jahr 2016 mit 1 865 Drahteseln. Dennoch zeigten sich die Initiatoren Sascha Mohnke, Klimaschutzbeauftragter der Stadt Kirchheim, und Philipp Morio, Marketing IFOK, zufrieden mit dem Radrekordtag. „Kirchheim ist Radkulturstadt, und mit dem Förderprogramm des Verkehrsministeriums haben wir die Kirchheimer dazu bewegt, das Fahrrad auch im Alltag zu nutzen“, freut sich Sascha Mohnke.

So sehen Sieger aus: Die meisten Kilometer als Mannschaft wies mit 8¿189 Kilometern das Team „Hepfel goes green“ auf. Mit 1¿003
So sehen Sieger aus: Die meisten Kilometer als Mannschaft wies mit 8189 Kilometern das Team „Hepfel goes green“ auf. Mit 1003 Kilometern pro Mitglied hat das Teckboten-Team in dieser Kategorie gewonnen. Im Firmenwettbewerb Radpendler holte das „Körperwerk“ mit 554 Kilometern pro Mitglied den Sieg, und unter den Schülern erhielten die „Freihofradler“ mit 133 Kilometern pro Teammitglied die Goldmedaille von Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker. Foto: Thomas Krytzner

Bei der dreiwöchigen Aktion Stadtradeln waren über 300 Fahrradfahrer in 28 Teams am Start. „Wir haben vier Kategorien gebildet und die Gesamtkilometer pro Team und pro Kopf erfasst“, erklärte der Klimaschutzbeauftragte. Über 76 000 Kilometer kamen so im Mai zusammen. „Das ist 100 Mal die Strecke von Kirchheim in die Partnerstadt Rambouillet.“

Der Schlossplatz war mit Fahrrädern voll gestellt. Foto: Thomas Krytzner
Der Schlossplatz war mit Fahrrädern voll gestellt. Foto: Thomas Krytzner

Damit Kirchheim dem Titel Radkulturstadt gerecht wird, gibt es laufend Aktualisierungen im Radverkehrsplan, wie Mohnke berichtet. „An vielen Kreuzungen haben wir Haltestreifen für Radfahrer angebracht und am Bahnhof die Parkplätze neu angeordnet.“ Mittlerweile gibt es Überlegungen, in Kirchheim weitere Radstellplätze zu schaffen, verrät Sascha Mohnke.

In diesem Jahr starteten neu einige Aktionen. In der Innenstadt sieht man die Rikschas immer häufiger. Diese Fahrradtaxis werden von den Bürgern gerne in Anspruch genommen. Ebenso gut kam die Pedelec-Schulung an. Sascha Mohnke freut sich: „Zum Auftakt des Stadtradelns nahmen 25 Radfahrer am Kurs teil.“ Auch die Enkel-Räder werden mittlerweile rege genutzt, wie der Initiator berichtete. Bei diesem Angebot können Opas und Omas für ihre Enkel Fahrräder leihen, um gemeinsam die Stadt und die Umgebung zu erkunden. Und damit nicht genug. Sascha Mohnke verspricht: „Wir wollen die Radkultur weiterentwickeln und die Bürger mit einbeziehen. Für kurze Wege in der Stadt soll möglichst das Fahrrad zum Einsatz kommen.“ Dabei ist den Koordinatoren der Radkultur vor allem das Feedback aus der Bevölkerung wichtig.

In Kirchheim wurde der Weltfahrradtag offiziell eingeläutet. Foto: Thomas Krytzner
In Kirchheim wurde der Weltfahrradtag offiziell eingeläutet. Foto: Thomas Krytzner

Dass Fahrradfahren im Alltag längst üblich ist in Kirchheim, war auch am großen Andrang am Pfingstsamstag auf dem Schlossplatz zu sehen. Über 350 Radler folgten der Einladung der Stadt und der Initiative Radkultur und nahmen an der Prämierung der aktivsten Teams teil. Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker machte deutlich: „Die Radkultur gehört auch in Zukunft zu Kirchheim.“

Während der dreiwöchigen Aktion Stadtradeln ging es den 28 Teams nicht nur darum, möglichst viele Kilometer zu treten, sondern auch die Aktionsgemeinschaft „Zusammenhalten - gemeinsam radeln“ zu unterstützen. Wer am Samstag mit dem Fahrrad in die Stadt fuhr, bekam mit der Zählmarke auch gleich einen Verzehrgutschein als Belohnung. Die vielen Teilnehmer an der Aktion stimmten die Initiatoren optimistisch - auch wenn es dieses Jahr mit dem Rekord nicht geklappt hat.