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Rund um das Hantavirus

Seit Jahresbeginn haben sich laut Landesgesundheitsamt in ganz Baden-Württemberg 1 071 Menschen mit dem Hantavirus infiziert. Im gesamten Jahr 2011 waren im Land nur 128 Frauen und Männer betroffen. Immer wieder gibt es Jahre, in denen das Virus vermehrt um sich greift, sagt Dr. Albrecht Wiedenmann vom Esslinger Landratsamt. So gab es im Kreis Esslingen zum Beispiel vor fünf Jahren 64 und vor zwei Jahren 59 Fälle. Weil sich heuer allerdings schon 71 Frauen und Männer angesteckt haben und bis Jahresende wohl noch etliche Fälle hinzukommen, stellt das Jahr 2012 ein Ausnahmejahr dar. Der Name „Hantavirus“ leitet sich vom koreanischen Fluss Hantan ab, weiß Facharzt Albrecht Wiedenmann. Während des Koreakrieges Anfang der 50er-Jahre erkrankten in diesem Gebiet mehr als 3 000 Soldaten an einem schwer verlaufenden hämorrhagischen Fieber. Erst im Jahr 1977 gelang es, das bis dahin unbekannte Hantavirus zu isolieren. Das Hantavirus umfasst unter anderem die Arten Hantaan und Puumala. Hierzulande kommt nicht der schwere Hantaan-, sondern der Puumala-Typ vor, sagt Wiedenmann. „Es handelt sich fast ausschließlich um die milde Verlaufsform ,Nephropathia epidemica‘ durch das Puumala-Hantavirus.“ Der Name Puumala gehe auf den Ort in Südostfinnland zurück, in dem das Virus zum ersten Mal entdeckt wurde.alm