Lokale Kultur

„Sack voll Sonnenschein“

Kirchheimer Band „Mondsturz“ stellt neue CD in Bastion vor

Kirchheim. „Kleiner als drei“ heißt die neue CD der Kirchheimer Band „Mondsturz“ um den Gitarristen und Sänger Marco Cianci und über fünfzig Fans der sympathischen

Crew wollten am Mittwoch Abend wissen, wo sie den „Sack voll Sonnenschein“ versteckt haben und kamen zur CD-Releaseparty in die Bastion.

Zur Feier des Tages hatte die Band auch Freunde eingeladen, die ihrerseits nicht mit ihren musikalischen Fähigkeiten geizen wollten, um den Boden für die an diesem Abend leider nur vierköpfige Formation (Keyboarder und Produzent Gernot Saul hatte leider absagen müssen) zu bereiten.

„Hallo, ich bin Liz“ - auf der Gitarre begleitet von einem gewissen „Dr. No“ sang sich die blonde junge Dame dieses Namens durch die Welt der Pop-Balladen und schneiderte Klassikern, wie „Fever“ oder „Highway To Hell“ sanft-erotische Gewänder. „Passi“ war auch da. Begleitet von Thilo und Michi an Cajon und Gitarre gab er dem Hip-Hop („der darf heute Abend nicht fehlen“) eine eindrucksvolle Stimme.

Doch wie nicht anders zu erwarten, hatten alle darauf gewartet, was nun kommen würde. Nicht, dass man „Mondsturz“ in Kirchheim bis dahin nicht gekannt hätte. Im Gegenteil, Tina Decker, Stefanie Wollwinder, Sébastien Lemaire und Marco Cianci waren den meisten Besuchern von diversen Live-Auftritten in Kirchheim und Umgebung bekannt. Nein, gespannt war man, wie man sich in den ehrwürdigen Gemäuern jenes Klubs präsentieren würde, auf dessen Bühne nur wenige Tage zuvor die Gitarrenlegende Albert Lee seine Künste vorgeführt hatte. Und natürlich waren alle auch auf den neuen Silberling gespannt, den man bestaunen und eventuell erwerben wollte.

„Ach könnte ich bloß singen“, erstaunlich sanft klingt die Stimme jenes hünenhaften Linkshänders, der Schlagzeugerin Tina Decker fast völlig hinter sich verschwinden lässt und sich sehnsuchtsvoll nach einem Job in der Band seiner Angebeteten sehnt. Ist der dann nach einem Gang durchs „Feuer“ mit einem „Sack voll Sonnenschein“ endlich erreicht, folgt die furchtbare Entdeckung, für diese singe nun „der größte Volldepp der Welt“.

Aber so ist‘s nun mal im Show-Biz: Von null auf hundert in quälenden fünf Jahren – zurück in die Wirklichkeit braucht‘s oft nur Sekunden.

Doch die sah am Mittwoch für die vier Musikerinnen und Musiker ziemlich rosig aus, konnten sie doch ein rundum gelungenes Album präsentieren und zudem noch im Applaus eines Publikums baden, das sich offensichtlich mit ihnen sowohl über die Platte, als auch über die gelungene Party zu deren Präsentation freute. Bleibt nur noch, dem „Mondsturz“ eine weiche Landung und einen weiteren Aufschwung zu wünschen.