Kirchheim

Überstunden für die Umwelt

Engagement Drei Schülerinnen haben sich an der Freihof-Realschule in Kirchheim aktiv für die Umwelt sowie Nachhaltigkeit eingesetzt. Auch eine selbst organisierte Umweltwoche stand auf dem Stundenplan. Von Lena Bautze

Mit der Natur fühlen sich die ehemaligen Umweltmentoren Lucia Lutz, Lea Krone und Cora Kannenberg (von links) sehr  verbunden.
Mit der Natur fühlen sich die ehemaligen Umweltmentoren Lucia Lutz, Lea Krone und Cora Kannenberg (von links) sehr verbunden. Foto: Markus Brändli

Umweltmentor an der Freihof-Realschule zu sein ist nicht für jeden etwas: Das Schulaquarium zu putzen, länger zu bleiben, um etwas zu organisieren oder an Lehrerkonferenzen teilzunehmen - das steht dort neben Mathe, Deutsch und Co auf dem Stundenplan. Für Cora Kannenberg, Lea Krone und Lucia Lutz war das aber keine Strafe, sondern eine Herzensangelegenheit. „Mir war die Umwelt schon immer wichtig“, sagt Cora Kannenberg. Seit drei Jahren engagieren sich die drei 16-Jährigen aktiv für den Klima- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit als Umweltmentoren an ihrer Schule. Dabei wählt jede Klasse zwei Mentoren aus, die sich dann in einer großen Schulgruppe organisieren. „Bei den Treffen mit den anderen Umweltmentoren wird beraten, was man im Schulalltag verbessern kann“, sagt Lucia Lutz. So zum Beispiel haben die Mentoren dafür gesorgt, dass man beim Schulbäcker nur noch dann eine Verpackungstüte bekommt, wenn man gezielt danach fragt.

Ein Projekt, auf das sie besonders stolz sind, ist die Umweltwoche im September vergangenen Jahres. Gemeinsam mit der Lehrerin Rea Trojosky, zuständig für die Umweltmentoren der Schule, haben Cora, Lea und Lucia das Projekt an ihrer Schule ins Rollen gebracht. „Wir sind dann von Klasse zu Klasse und haben das Projekt vorgestellt“, erklärt Lea. Während dieser Woche musste sich jede Klasse ein Ziel setzen. „Zum Beispiel hat eine Gruppe in dieser Zeit auf Fleisch verzichtet, eine andere auf Einwegplastikflaschen, andere verzichteten auf das „Elterntaxi“ und fuhren stattdessen mit den Öffentlichen oder dem Fahrrad.

Umweltgedichte von der Leiter

Als Höhepunkt der Woche stand die Demo „Fridays for future“ in Kirchheim an. Hier zogen die Schüler, meist in Schwarz gekleidet und mit Plastikflaschen bewaffnet, um Rabatz zu machen, von der Wollmarktstraße über den Alleenring und die Marktstraße zum Rathaus. Die ganze Zeit waren CO2-Plakate ihre Wegbegleiter, und am Rathaus angelangt wollten sich die Schüler noch mit einer besonderen Aktion zu Wort melden. „Wir haben damals zwei Leitern aufgestellt, von denen wir über ein Mikrofon selbst geschriebene Gedichte vorgetragen haben“, sagt Cora.

Überrascht hat die drei, dass vor allem die Fünft- bis Siebtklässler regelrecht Feuer und Flamme für die Projektwoche waren: „Die wollten richtig was bewegen“, meint Lea. Doch nicht erst seit der Projektwoche war es den Jugendlichen wichtig, sich aktiv für den Umweltschutz einzusetzen: „Seit Greta Thunberg in den Medien ist, wollen immer mehr was machen. Sie ist zu einem Vorbild für viele geworden“, erklärt Lucia das Phänomen.

Jetzt ist die Mentorenzeit für die drei jungen Erwachsenen erstmal vorbei. Alle haben dieses Jahr ihren Abschluss an der Freihof-Realschule gemacht. Doch bei den Dreien steht fest: „Wir wollen uns auch weiterhin für die Natur einsetzen“, beteuern sie. Lucia und Cora wollen nach ihrem Abitur am sozialwissenschaftlichen Gymnasium ein Jahr lang als Freiwillige im Ausland tätig sein. „Ich möchte gerne Menschen helfen, zum Beispiel in einem SOS-Kinderdorf in Südafrika“, sagt Lucia. Lea arbeitet ab September im Haldenkindergarten in Ötlingen: „Ich brauche noch das Jahr, um mich zu orientieren.“