Kirchheim

Warum nicht früher?

Kirchheim. Die Linken in Kirchheim haben sich in einer Pressemitteilung zum Diesel-Gipfel darüber empört, dass vor den Augen der Öffentlichkeit Politik und Wirtschaft nicht nur dem Verbraucher, sondern auch dem Rechtsstaat „den Stinkefinger zeigen“. Gesetze und EU-Verordnungen würden offenbar nicht für Deutschlands Schlüsselindustrie gelten. Der Bundestagskandidat Heinrich Brinker sagt: „Autos ohne die Typgenehmigungen Euro 5 und Euro 6 dürfen in der EU nicht zugelassen werden.“ Dort fange der eigentliche Skandal bereits an. Testreihen des Fachverbands ICCT haben ergeben, dass die Stickoxid-Emissionen moderner Euro-6-Dieselfahrzeuge im Schnitt um den Faktor 7 über dem gesetzlichen Grenzwert liegen. 22 von 32 getesteten Modellen hätten demnach nie genehmigt werden dürfen. „Seit 2015 war bekannt, dass die Abgaswerte nicht eingehalten werden, wurden nicht etwa die Autohersteller zur Rechenschaft gezogen, sondern die Grenzwerte erhöht“, sagt Brinker. Auch kritisiert die Linke die späte Reaktion: Das Software-Up­date soll nun 30 Prozent der Stickoxid-Emission reduzieren. Da frage man sich, warum wurde dies nicht schon früher gemacht. pm