Kirchheim

Wenn Weihnachtsbäume weit über den Platz fliegen

Wettbewerb In Ötlingen messen sich Jung und Alt im ungewöhnlichen Weitwurf.

Da fliegt er, der ausgediente Christbaum.Foto: Thomas Krytzner
Da fliegt er, der ausgediente Christbaum.Foto: Thomas Krytzner

Kirchheim. In den Morgenstunden waren die Mitglieder des Musikvereins Ötlingen unterwegs, um in Straßen und Gassen ausgediente Weihnachtsbäume zu sammeln. „Fünf Teams sammelten rund 150 Bäume in zwei Stunden“, erklärte Daniela Schopp, zweite Vorsitzende im Verein. Die Bevölkerung hatte die Bäume mit einem roten Etikett versehen und der Haufen am Festplatz bei der Lauterbrücke war entsprechend groß. „Normalerweise organisieren wir immer das Funkenfeuer. Dieses Jahr fanden wir dafür aber keinen Platz und deshalb haben wir zum Christbaumweitwurf eingeladen“, so Schopp. Trotz eisiger Kälte kamen die Ötlinger in Scharen zum Wettkampfplatz.

Bei der Wurfdisziplin geht es darum, den Baum soweit wie möglich zu werfen. „Einzige Regel: Schleudern ist verboten! Alle sollen, so wie beim Ballwurf, werfen“, verkündete Daniela Schopp. Die drei weitesten Würfe bekamen Preise. Da es keine Altersbeschränkung gab, wollten alle mitmachen, sei es etwa der fünfjährige Knirps, der sich mit seinem Papa maß oder die zehnjährige Enkelin, die ihre Oma herausforderte. Für alle war der Wettkampf eine riesige Gaudi, und die klirrende Kälte nicht zuletzt dank wärmendem Punsch und Glühwein bald vergessen.

Geworfen wurde immer mit dem gleichen Baum, damit alle die gleiche Chance hatten. Da war der Papa, der seinem Sohn zeigen wollte, wie es geht und mit vier Schritten Anlauf und einem kräftigen Stoß den Baum auf knapp fünf Meter brachte. Es folgten Enkelin und Oma, wobei die Enkelin mit ihrem Wurf ebenso weit kam wie die Oma. Und doch gab es wohl geübte Weihnachtsbaum-Weitwerfer: Fast siebeneinhalb Meter flog der Baum eines Teilnehmers. Josef Schneider, erster Vorsitzende des Musikvereins Ötlingen verriet: „Bei den Probewürfen schafften wir gerade mal fünf Meter.“ Die Alternative zum Funkenfeuer kam bei der Bevölkerung gut an und wird wohl im kommenden Jahr wieder inklusive Grill- und Getränkestand ausgetragen. Die am Morgen gesammelten 150 Bäume machen ihren nächsten Flug übrigens direkt in den Häcksler. Thomas Krytzner