Kirchheim

Wo „Blurred“ draufsteht, ist „Blurred“ drin

CD-Release Vier Kirchheimer Jungs und eine Kombi aus verschiedenen Musikrichtungen: Die Band „Blurred“ stellt im Stadtkino ihr neues Album vor. Von Melissa Seitz

In einem kleinen Heizungsraum im Keller probt die Kirchheimer Band für ihre Konzerte.Fotos: Kalle Block/pr
In einem kleinen Heizungsraum im Keller probt die Kirchheimer Band für ihre Konzerte.Fotos: Kalle Block/pr

Mit einer Schülerband hat alles angefangen. „Ich und Gianluca waren zusammen auf der Schöllkopf-Schule und haben dort Musik gemacht“, erklärt der Keyboarder und Sänger Max Bantlin. Eine Schulband reichte den beiden nicht, sie gründeten ihre eigene. Kurz danach kam der Bassist und Sänger Thomas Schöttle hinzu. Gianluca Adornetto war für die Gitarrensounds zuständig. Doch etwas fehlte der Band noch: ein richtiger Schlagzeuger. Potenzielle Kandidaten für den Posten kamen und gingen, bis endlich der Richtige gefunden war: Jan-Felix Kruschina.

2015 war die Kirchheimer Band komplett, und ein Name musste her. Wie die Jungs auf den Bandnamen „Blurred“ gekommen sind, wissen sie nicht mehr genau. Aber dass der Name perfekt in ihr Konzept passt, darüber sind sich alle einig. „In unserer Band sind viele Musikrichtungen miteinander verschmolzen. Alles ist also verschwommen“, sagt Jan-Felix Kruschina. Ihre Musik bezeichnet die Band als Progressive Rock mit Vintage-Elementen. „Jeder von uns hat so verschiedene Musikstile. Aber wir schaffen immer eine gute Kombination“, erklärt Max Bantlin. Da müssen manchmal Kompromisse eingegangen werden. „Eine Band zu haben, ist wie in einer Beziehung mit vier Menschen zu sein“, fügt der Keyboarder und Sänger hinzu.

Diese Musiker-Beziehung läuft bei den Jungs harmonisch ab. Das merkten auch das Publikum und die Jury bei ihrem ersten Auftritt. Den hatte „Blurred“ beim Newcomer Contest des „Kult-Ur-Open-Air“ im Januar 2015 in der Linde. „Und wir haben sogar gewonnen“, sagt Thomas Schöttle stolz. Dieser Auftritt war für die Band eine Bestätigung. „Wir haben gemerkt, dass wir gut ankommen“, erzählt Max Bantlin.

Weitere Auftritte folgten, und irgendwann wurde die Zeit reif für das erste Album. „Jede Band braucht eins“, sagt Max Bantlin, „also haben wir begonnen, Lieder aufzunehmen.“ Das Endstück liegt jetzt verpackt im Probenraum der Band. Auf dem Cover starren einen die Augen der Jungs an, in der Mitte steht in grauer Schrift der Bandname und der Albumtitel „Dimensions“.

Insgesamt zwei Jahre hat es von der Idee bis zur fertig produzierten CD gedauert. Verständlich, wenn man bedenkt, dass die Jungs alles selbst gemacht haben. Aufgenommen, abgemischt, und sogar das Design haben sich die Musiker überlegt. „Unsere Freunde haben uns aber unter die Arme gegriffen“, erzählt Thomas, „Die Band-Fotos hat zum Beispiel ein Kumpel gemacht.“

Übrigens: Die Lieder von „Blurred“ sind auf Englisch. In dieser Sprache klingt alles einfach harmonischer, finden die Jungs. „Jan-Felix ist ein lyrisches Genie“, sagt Gianluca Adornetto, „er schriebt die meisten Texte.“ Doch die seien den Bandkollegen manchmal viel zu kompliziert. Also setzen sich die Jungs zusammen und überarbeiten gemeinsam die Textansätze. Ist ein Song fertig, trifft auch hier wieder ein Motto zu: „Every­thing‘s blurred - alles ist verschwommen“. Das bedeutet, dass viele Lieder zwar gesellschaftskritisch sind, aber es genügend Spielraum für andere Interpretationen gibt. „Ein Lied kann sich auf verschiedene Situationen beziehen“, erklärt Jan-Felix Kruschina.

Ihre Album-Release-Party findet am Freitag, 28. April, im Stadtkino statt. Und die ist übrigens etwas ganz Besonderes für die Jungs. „Wir haben alles selbst organisiert“, erklärt Max Bantlin, „und das zum allerersten Mal.“ Eine Sache ist für diesen Abend klar: Hier gibt es geballte „Blurred“-Power.