Lokale Wirtschaft

Ziel: „Kirchheimer Standard“

Energiebericht für Kirchheim vorgestellt – Leitlinien für wirtschaftliches Bauen angestrebt

Investitionen zahlen sich beim Heizwärmeverbrauch aus: Laut Kirchheims Energiebericht konnte der Verbrauch in den Gebäuden klar gesenkt werden.

Kirchheim. Ein Dauerproblem sind dennoch steigende Stromkosten. Langfristig soll der Energiebericht in einen Immobilienbericht münden, der auch den Bereich Gebäudemanagement darstellt.

Gebäudemanagement ist nämlich ein umfassendes Thema in der Kirchheimer Stadtverwaltung. „Wir sind auf dem Weg zu 140 000 Quadratmetern, die wir im Amt für Hochbau verwalten“, machte Bürgermeister Günter Riemer die Dimensionen bei der Vorstellung des Energieberichts im Technischen Ausschuss klar.

Zunehmende Nutzung städtischer Gebäude und mehr elektrische Geräte kennzeichnen die Verbrauchswerte an Wärme und Strom. Zwar konnte der Gesamtverbrauch an Wärme und Strom immerhin reduziert werden. Da jedoch die Verbrauchskosten durch steigende Preise geprägt sind, sind die Erfolge finanziell betrachtet gering. In extremem Missverhältnis stehen Verbrauchsentwicklung und Kostenentwicklung beispielsweise bei der Straßenbeleuchtung. Tatsächlich ist hier der Stromverbrauch für den großen Bereich Straßenbeleuchtung von 2005 bis 2010 um stolze 16,4 Prozent gesunken aufgrund der Umrüs­tung auf LED-Technik und durch reduzierte Einschaltdauer. Im gleichen Zeitraum sind jedoch die Kosten um 16,3 Prozent gestiegen. „Die Kurve kann höchstens abgeflacht werden“, kommentierte Bürgermeister Riemer den Anstieg der Stromkosten.

Die großen Verbraucher in puncto Heizwärme sind naturgemäß Schulen und Sportstätten. „Da lohnen sich Investitionen“. So hat die Stadt beispielsweise in die Sanierung der Walter-Jacob-Halle 2,5 Millionen Euro investiert. Der Wärmeverbrauch ging in der Folge deutlich zurück.

Insgesamt offenbart der Energiebericht, dass der absolute Heizenergieverbrauch 2010 trotz Flächenzuwachs und der genannten Faktoren um 1,5 Prozent reduziert werden konnte. Dagegen stieg der Stromverbrauch um ein Prozent an.

Ziel ist natürlich, den Gesamtverbrauch an Wärme und Strom weiter zu reduzieren durch Engagement auf allen Ebenen. Ein ganzer Strauß von Maßnahmen ist geplant. Dazu gehört die energetische Sanierung der Teck-Realschule, des Hauptschulgebäudes der Ötlinger Eduard-Mörike-Schule und der Hammerschmiede an der Freihof-Grundschule. Außerdem soll die 32 Jahre alte Elektrokesselanlage beim Schlossgymnasium ausgetauscht werden, wobei ein anderer Energieträger gewählt werden soll. Für die Gießnauhalle Nabern, deren Baubeginn auf kommendes Jahr datiert ist, soll ein Energiekonzept entwickelt werden. In den Sporthallen erhofft man sich eine Senkung des Stromverbrauchs durch gezielte Beleuchtungssteuerung, wie sie in einigen Hallen schon üblich ist. Außerdem sollen Leitlinien für wirtschaftliches Bauen im Hochbau entwickelt werden, sodass eine Art „Kirchheimer Standard“ herrscht.