ProMotor. Der vergangene Winter war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes der drittwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Und für den Sommer attestierte der Copernicus-Klimawandeldienst der EU die weltweit heißeste Saison. Wer jetzt automatisch auf einen milden Winter schließt: Vorsicht. Noch halten sich die Wetterexperten mit ihrer Prognose bedeckt.
Wie auch immer: „Keiner sollte angesichts dieser Tatsachen auf einen Wintercheck seines Autos verzichten“, rät Detlef Peter Grün, Bundesinnungsmeister des Kfz-Handwerks und ZDK-Vizepräsident. „Nur eine regelmäßige Wartung bringt Sicherheit, vor allem in der Kälte.“ Die Inspektion in sechs Schritten.
Winterreifen: sicher auf Schnee und Eis
In Deutschland gilt die situative Winterreifenpflicht. Bei „Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte“ müssen Winterreifen aufgezogen werden. Neu ist: Ab Oktober ist das Alpine-Symbol auf der Reifenflanke Pflicht. Die Kennzeichnung M+S allein reicht nicht mehr. Das Auto rollt frostsicher, wenn die Pneus keine Schäden aufweisen und nicht älter als sechs Jahre sind.
Tipp: Der Wechsel in der Werkstatt garantiert, dass die Reifen ausgewuchtet und die Reifendruckkontrollsysteme gecheckt werden. Dabei werfen die Profis gleich einen Blick auf die Bremsen.
Batterie: fit für die Extraarbeit
Es bleibt dabei: Eine schwache oder defekte Starterbatterie lässt Autofahrer laut ADAC-Pannenstatistik mit 44,1 Prozent am häufigsten stranden. Pole säubern und fetten kann jeder. So ist schon mal der Kontakt gesichert. Wer keinen eigenen Batterietester hat, überlässt den Check der Werkstatt. Ist die Batterie älter als fünf Jahre, lohnt der Kauf einer neuen.
Tipp: Falls das Auto nicht anspringt, sichert ein Starthilfekabel die Weiterfahrt. Vorsicht: Nicht jedes Kabel eignet sich für jede Batterie. Auf die Herstellerangaben achten.
Scheiben und Scheibenwischer: sauber für die gute Sicht
Sie sind im Winter die Problemzonen. Eis verschwindet schonend am besten mit Enteiserspray. Eiskratzer könnte Schmutz in die Scheibe reiben. Nicht vergessen: die Scheibe regelmäßig auch von innen reinigen. So beschlägt sie weniger.
Eingerissene und verschlissene Wischerblätter hinterlassen Schlieren auf der Scheibe – ein Graus besonders in der Nacht, bei Schnee und Regen. Sie müssen schleunigst ersetzt werden.
Tipp: Vor dem Abstellen die Windschutzscheibe nochmal wischen. So verschwindet der Dreck. Danach mit Folie abdecken.
Leuchten: mehr Licht im Dunkeln
Nichts ist in der dunklen Jahreszeit wichtiger als eine gute Sicht. Erleuchtung bringt der Gang ums Auto: Funktionieren alle Lampen? Strahlen sie auch dahin, wo sie sollen? Gelingt bei vielen Fahrzeugen der Lampentausch noch problemlos, ist die richtige Scheinwerferhöheneinstellung und Leuchtweitenregulierung Sache der Werkstatt.
Tipp: Im Oktober zum kostenlosen Licht-Test von ZDK und Deutscher Verkehrswacht in eine teilnehmende Werkstatt fahren. Defekte Lampen werden kostenpflichtig ausgetauscht, Scheinwerfer korrekt eingestellt.
Frostschutz: eisfrei bis minus 25 Grad
Ohne Frostschutz besteht Einfrierungsgefahr. Das betrifft die Kühlflüssigkeit ebenso wie das Wischwasser. Vor der Saison werden beide Behälter im richtigen Mischungsverhältnis mit dem Frostschutz gefüllt.
Tipp: Fertiggebinde haben den Vorteil, dass das Mischungsverhältnis stimmt und sie jederzeit einsatzbereit sind.
Zubehör: bereit für die Hilfe unterwegs
Vorgeschrieben sind Warndreieck, Warnwesten (am besten für alle) und Verbandkasten. Empfehlenswert: Starthilfekabel, Abdeckung für die Frontscheibe, Handbesen, Antibeschlagtuch, Scheibenwaschflüssigkeit, Enteiserspray/Eiskratzer, warme Decke, bei Bedarf Türschlossspray.
Tipp: Schneeketten für den Urlaub in die Berge nicht vergessen. Mit ihnen kraxelt es sich nicht nur leicht hoch und runter, sie bewahren auch vor satten Bußgeldern.