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„Nichts als Eseleien . . .“

Der Kirchheimer Autor Hans-Hilmar Seel erzählt über seinen neu erschienenen Gedichtband

Hans-Hilmar Seel hat seinen zehnten Gedichtband veröffentlicht.Foto: Carsten Riedl
Hans-Hilmar Seel hat seinen zehnten Gedichtband veröffentlicht.Foto: Carsten Riedl

Kirchheim. „Kein typisches Eselbuch“. So beschreibt Hans-Hilmar Seel sein druckfrisches Werk. In der Tat: Ein Sachbuch ist es wirklich

nicht. Der zehnte Gedichtband des Kirchheimer Autors dreht sich dennoch rund um das Thema Esel. – Ein Buch, das laut Seel ohne Humor nichts wert ist. „Wenn jemand selbstkritisch ist, erkennt er sich auch als Esel“, erklärt Hans-Hilmar Seel. Sein neues Werk „Nichts als Eseleien . . . und die auch noch gereimt“ ist eine Sammlung von Gedichten über den Esel, seine besondere Intelligenz und seine Charaktereigenschaften.

„Du dummer Esel“ oder „Stur wie ein Esel“ sind häufige Redewendungen, die dazu führen, dass das Tier beim Menschen nicht gerade positiv dasteht. Oft wird der Esel als störrisch bezeichnet, denn er geht am liebsten seinen eigenen Weg und lässt sich ungerne etwas vorschreiben. Ein richtiger Individualist sozusagen! Für den Autor ist der Esel ein Vorbild, denn er bewahrt immer seine Eigenständigkeit. Im Laufe seines bisherigen Lebens hat Seel öfters genau dasselbe getan und verschiedene Situationen damit erfolgreich gemeistert. Genau darum kann er sich selbst, seinen Aussagen zufolge, gut in den Esel hineinversetzen.

Schaut man genauer hin, wird schnell deutlich, dass der Esel in den Gedichten ein Synonym für den Menschen ist. In abwechslungsreicher Folge finden sich auf 120 Seiten nicht nur Reime über verschiedene Lebenssituationen, sondern auch herzerfrischende Bilder von Eseln. Der Großteil davon wurde von Familienmitgliedern und Freunden des Autors beigesteuert.

Seine Inspiration holt sich der Schriftsteller und Maler aus dem Alltag sowie aus Gesprächen. Manchmal sitzt er aber auch einfach nur in seinem heimischen Korbsessel und betrachtet das Aquarium. Was ihm begegnet an schönen oder verwunderlichen Dingen, fließt in die Gedichte ein. Sie sind sozusagen die persönliche Reflexion von erlebten Situationen. Hans-Hilmar Seels erste Gedichte entstanden in seiner Jugend und drehten sich meistens um das Thema Liebe. Der 71-Jährige hat diese Gedichte später, gemischt mit aktuelleren Werken, in seinem ersten Buch veröffentlicht.

Eines der neuesten Gedichte „Drei Esel auf dem Eis“ hat er der Gründung von den „Vintage Blues Men“ gewidmet, frei nach dem Motto „Wenn es dem Esel zu wohl ist, geht er aufs Eis“. Die Gruppe besteht aus Wolfgang Sing, Otwin Schierle und Hans-Hilmar Seel. Diese drei Herren vereinen bei ihren Auftritten Gitarre, Gesang, Bluesharp und Poesie miteinander. Immer wieder finden Veranstaltungen der „Vintage Blues Men“ in Restaurants in und um Kirchheim statt. Im Herbst waren sie in der Kirchheimer Stiftsscheuer und im Landgasthof am Königsweg in Ohmden zu Gast. Dort wurde zu entsprechender Atmosphäre das passende Menü serviert. Immer dabei: Gedichte von Hans-Hilmar Seel.

Ursprünglich kommt der Autor aus Hohensalza. Er hat das Handwerk des Farblithografen erlernt und darin auch seine Meisterprüfung abgelegt. Heute lebt Seel seine künstlerischen Fähigkeiten nicht nur in Form von Reimen, sondern auch in der Malerei aus. Neben biblischen Motiven malt er auch gerne naturalistische Bilder, zum Beispiel aus Erinnerungen an seinen letzten Urlaub. Der größte Teil seiner Malereien ist in Seels Wahlheimat Kirchheim entstanden, dort lebt er mit seiner Familie seit 1979.

Das Buch „Nichts als Eseleien . . .“ gibt es in den Kirchheimer Buchhandlungen und auf der Internetseite von Hans-Hilmar Seel. Sie lautet www.hans-seel.de.