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Bunzlauer Keramik

Wirtschaftliche Bedeutung genoss die Bunzlauer Keramik bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs. Schon damals galten die Tonwaren als feuerfest. Vor allem das Braunzeug war weit verbreitet. Kunden aus Skandinavien, England und Holland schworen auf die Keramikprodukte. Selbst in die Schweiz und nach Übersee wurden die Fabrikate exportiert.

1 260 Grad heiß wurde der Ton aus dem Bunzlauer-Naumburger Becken gebrannt. Während in anderen Töpfergegenden noch viel mit Blei gearbeitet wurde, war die Bleifreiheit der verwendeten Glasuren für die Bunzlauer Keramik erfolgssichernd. 1897 entstand die Königlich Keramische Fachschule in Bunzlau, die 1922 in Staatliche Keramische Fachschule umbenannt wurde.

Verwendung fand die Bunzlauer Keramik im ganzen Haushalt: Kochtöpfe, Backformen und Kannen waren nur ein kleiner Teil der Keramikartikel. Als typisch schlesische Produkte zählen die Tippel, große Tassen, und Krausen, henkellose Töpfe, für Honig und Marmelade. In Bunzlau entstand auch die Zierkeramik.

Modern sind die Tongefäße auch heute noch und finden zahlreiche Abnehmer. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm das Töpfergewerbe einen neuen Anlauf. Auch in Polen führen Manufakturen die Töpferkunst fort. Beliebt sind nach wie vor Dekore wie das Pfauenauge. Die Qualität der Bunzlauer Keramik sorgt in der heutigen Zeit für eine neue Blüte. Denn: Die Keramikprodukte sind für Geschirrspüler und Mikrowelle geeignet und feuerfest.kry