Lokalsport

„Einmal dabei sein“

Der Albtraufmarathon hat inzwischen Fans aus ganz Süddeutschland

Knapp 500 Mountainbiker sind gestern bei strahlendem Sonnenschein auf die beiden Strecken des 4. Kirchheimer Albtraufmarathons gegangen. Auch wenn das schwüle Wetter zu schaffen machte, sah man am Nachmittag im Ziel nur zufriedene Gesichter. Zumal die angekündigten Gewitter die Veranstaltung verschonten.

Kirchheim Mountainbike Albtraufmarathon 2011 Ziegelwasen
Kirchheim Mountainbike Albtraufmarathon 2011 Ziegelwasen

Kirchheim. Für einen neuen Rekord hat es dieses Jahr mit 494 Startern ganz knapp nicht gereicht. Das tat der guten Laune der Organisatoren aber keinen Abbruch. Sie hatten im Vorfeld mit gut 500 Teilnehmern gerechnet. „Wahrscheinlich hat die Wettervorhersage mit schweren Gewittern den einen oder anderen abgehalten“, vermutete Organisator Albert Bosler. Bemerkenswert dieses Mal: Es waren so viele Frauen dabei wie noch nie zuvor. 60 Starterinnen gingen auf die Strecke. Genau wie die männlichen Kollegen mussten auch sie sich zwischen der 63-Kilometer-Runde mit 1 200 Höhenmetern oder der langen Strecke mit 2100 Höhenmetern und 96 Kilometern entscheiden.

Eine Entscheidung, die auch spontan getroffen werden konnte, spätestens beim Sattelbogen, wo sich beide Strecken teilten. So hat es auch die Kirchheimerin Heike Schall gemacht, die schon die Bissinger Meile gewonnen hat – notgedrungen: „Ich bin die Strecke über den Talwald, ­Beuren und Hohenneuffen zu schnell angegangen. Die Männer haben trotz des schwülen Wetters ganz schön Gas gegeben.“ Bei der ersten Verpflegungsstation in Lenningen sei ihr dann klar gewesen, dass es heute nur die kurze Runde werden würde. Nach knapp dreieinhalb Stunden war sie deshalb schon wieder zurück am Ziegelwasen.

Ganz anders erging es Bernd Gräßner von den Radler-Senioren aus Dettingen. Mit 71 Jahren der älteste Teilnehmer, hatte er es ganz langsam angehen lassen. Nach gut fünf Stunden zusammen mit einem Freund im Ziel angekommen erzählte er, dass er heute locker die große Runde geschafft hätte. „Aber ich habe auf meine Frau gehört. Nach einer Wanderwoche im Allgäu hat sie mir geraten, es hier nicht zu übertreiben.“

Auch Kirchheims radsportbegeisterter Bürgermeister Günter Riemer hatte sich auf die „landschaftlich fantastische Strecke“ gemacht. Im Ziel erzählte er mit leicht rotem Kopf aber gut gelaunt: „Es war wieder wunderschön. Ich bin froh, dass ich bei zwei Albaufstiegen nicht der einzige bin, der heute schwitzt.“ Auf die Frage der Organisatoren, wie er die Strecke gefunden habe, scherzte er: gut, denn sie sei ja auch gut ausgeschildert gewesen. Diesem Kompliment an die Organisatoren und ihre rund 200 freiwilligen Helfer schlossen sich die meisten Teilnehmer an. Eine Gruppe lobte: „So gut wie dieses Jahr war die Beschilderung noch nie und auch die Streckenposten haben sich super um die Teilnehmer gekümmert. Man fühlt sich hier gut aufgehoben.“

Das hat sich inzwischen herumgesprochen. Ein Teilnehmer aus Karlsruhe meldete sich an, weil man ihm gesagt habe: „Den Albtraufmarathon in Kirchheim musst Du einmal gefahren sein.“ Während sich die „heimlich Trainierer“, eine 20-köpfige Gruppe des TB Neuffen, schon um 7 Uhr beim Bäcker auf einen Kaffee getroffen haben und anschließend nach Kirchheim – und übrigens nachmittags auch wieder zurück – geradelt sind, haben andere eine längere Anreise in Kauf genommen. Wie die Starter aus Lörrach, Kressbronn oder Bad Tölz – das Feld war sich einig: nächstes Jahr am letzten Sommerferienwochenende wird wieder gestartet und zwar in Kirchheim. Hoffentlich wieder bei schönem Wetter, wie bereits die ersten vier Mal.