Kirchheim/Owen. Vergangene Woche erledigte der VfL Kirchheim seine Pflichtaufgabe im Gegensatz zu anderen Ligakonkurrenten souverän und fertigte den Kreisligisten TSV Dettingen/Erms II mit 44:20 ab. An diesem Wochenende wartet das Kontrastprogramm auf die Kirchheimer. Im dritten Heimspiel (17 Uhr) empfängt der VfL morgen Spitzenreiter SKV Unterensingen, erstmalig in dieser Saison wieder in der angestammten Walter-Jacob-Halle.
Das einzige Team, das in der Landesliga nach sieben Spielen noch ohne Punktverlust ist, marschiert mit sechs Neuzugängen an Bord scheinbar unaufhaltsam in Richtung Aufstieg. Die Mannschaft mit den beiden Drittliga-Spielern Matthias Briem und Michael Hackius, die von den Stuttgarter Kickers kamen, erscheint als übermächtiger Gegner. Umso kurioser, dass die Statistik für den VfL spricht: In den beiden zurückliegenden Landesliga-Spielzeiten, in denen der SKV ebenfalls als Favorit ins Rennen ging, gewannen die Blauen aus Kirchheim ihre Heimspiele beide Male. Dass dies morgen wenig Aussagekraft haben wird, ist allen Beteiligten klar, trotzdem will man beim VfL nicht als bloßer Punktelieferant dienen. Dem Favoriten das Leben so schwer wie möglich machen, lautet das Ziel.
VfL-Coach Ralf Wagner erwartet von seiner Mannschaft vor allem Aggressivität in der Abwehr. Allerdings stehen hinter den Einsätzen von gleich mehreren Spielern Fragezeichen: Fabian Richter, der schon gegen Esslingen pausieren musste, hat immer noch Rückenprobleme. Leonard Real verletzte sich am Ellenbogen, sein Einsatz entscheidet sich erst kurz vor Anpfiff. Auch für Mittelmann Matthias Mikolaj kommt ein Einsatz wohl noch zu früh. Für ihn müsste notfalls erneut Timo Schafhitzel aushelfen.
Stärker unter Druck als die Kirchheimer steht morgen der Nachbar aus Owen, der mit der SG Schorndorf gegen eine Mannschaft aus dem Mittelfeld unbedingt punkten muss. Die Gäste durchliefen nach gutem Saisonstart zuletzt eine Schwächephase, während sich die Teckstädter durch Unvermögen und nachlässige Spielvorbereitung am vergangenen Wochenende in Bartenbach selbst um einen möglichen Erfolg brachten. Die Quittung: Der TSV Owen steht weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz. Um dies morgen zu ändern, müsste die Mannschaft um Kapitän Raphael Schmid ein ganz anderes Gesicht zeigen und vor allem den Spielmacher der Gäste, René Biler, in Schach halten. Er ist einer, der ein Spiel im Alleingang entscheiden kann. Aber auch der restliche Kader der SG hat einiges an Qualität zu bieten. Neben einigen talentierten Nachwuchsleuten verfügen die Schorndorfer mit Bairovic über einen brandgefährlichen Rückraumschützen.
Wie man gegen Schorndorf spielen muss, um Erfolg zu haben, dürften die Gelben aus Owen immerhin wissen: In der vergangenen Saison ging man in beiden Spielen als Sieger vom Platz. Owens Coach Manfred Haase muss weiterhin auf die Langzeitverletzten Jörn Lehmann und Sascha Meissner verzichten. Für den zweiten Torhüter Uwe Raichle wird entweder Florian Einselen aus der zweiten Mannschaft oder Routinier Bastian Reckziegel einspringen. Fragezeichen stehen hinter Fabrizio Mosca nach einer Knieblessur und Manuel Jauss, der sich mit einer Knöchelverletzung herumplagt. Jauss würde notfalls durch Hannes Raichle aus der Owener „Zweiten“ ersetzt.
Owens Kapitän Raphael Schmid fordert von seinen Kameraden mehr Einsatz und Leidenschaft vor dem wichtigen Spiel. „Wer jetzt noch nicht gemerkt hat, was die Stunde geschlagen hat, der ist fehl am Platz“, sagt er. „Jeder muss seinen Teil zum Erfolg beitragen und nicht immer in Ausreden flüchten.“rh/jb
VfL Kirchheim: Oßwald, Pisch – S. Smetak, Latzel, M. Mikolaj Keller, Richter, Lehmann, Real, J. Mikolaj, Späth, Schwarzbauer, Habermeier, Schafhitzel
TSV Owen: Langlinder, Einselen (U. Raichle) – Thum, Krüger, Martin, Mosca (H. Raichle), Kerner, Jauss, Büchele, Bäuchle, Dunkel, Schmid, Bauer, Dur-Schmid