Lokalsport

„Solche Spiele darfst du nicht verlieren“

Fußballszene Während es in Kirchheim kriselt, geht Landesligist TSV Weilheim als Tabellenzweiter in die Winterpause.

Weilheim. Besser hätte der Übergang in die fußballlose Zeit für die Weilheimer Landesliga-Kicker kaum gelingen können. Mit dem 4:1 über den TV Echterdingen hat sich das Team von Christopher Eisenhardt gestern im Kampf um die Tabellenplätze eins und zwei vorerst eines Kontrahenten entledigt. Am 20. Januar bittet der Coach zum Trainingsauftakt. „Die Jungs sollen jetzt etwas Abstand gewinnen, den Akku aufladen und regenerieren“, gibt Eisenhardt die Marschrichtung für die kommenden Wochen vor.

Zu locker sollten es die Kicker des Tabellenzweiten allerdings nicht angehen. „Ich rechne damit, dass sich die Spieler bis zum Trainingsauftakt fit halten“, betont der einstige Oberliga-Fußballer. Schließlich haben die Limburgstädter nach einem Halbjahr mit einigen Rückschlägen zu Beginn der Runde Lunte gerochen. Seit dem 11. September (0:1 gegen die SF Dorfmerkingen, aktuell Spitzenreiter) hat die Mannschaft nicht mehr verloren. „Eine beeindruckende Serie“, lobt Günther Friess Trainer und Team gleichermaßen für den vereinsinternen Rekord seit Beginn der Landesliga-Zugehörigkeit. Am zweiten Spieltag noch Tabellenzwölfter, begann der Kraft- und Kletterakt. Friess zeigt sich über viele Punkte erfreut, „ob es die positive Einstellung unserer Ersatzspieler ist, die Unberechenbarkeit unseres Spiels insgesamt oder die Kompaktheit, mit der wir auftreten.“

Angreifer Felix Hummel, meist als Joker gebracht, steht dabei geradezu sinnbildlich für den aktuell offenbar sehr guten Teamgeist. Gestern schraubte der Edeljoker mit zwei Treffern in der Schlussphase seine persönliche Torbilanz auf sieben Treffer, ist damit der effektivste Stürmer der Landesliga. „Unsere Mannschaft ist im Laufe der Runde immer standhafter geworden“, erläutert Eisenhardt jenen Entwicklungsprozess, der ihm Mut für das Saisonfinale (beginnend mit dem Freitagabendspiel am 3. März gegen den TSV Bad Boll) macht.

Ganz andere Probleme plagen einige der Weilheimer Landesliga-Lokalrivalen. Der FV 09 Nürtingen, seit dem 13. Oktober sieglos, kommt der Abstiegszone bedrohlich nahe. Das Spiel in Waldstetten war nicht nur wegen der 0:1-Niederlage keineswegs vergnügungssteuerpflichtig. „In den letzten zehn Spielminuten war es so dunkel, dass man kaum noch etwas gesehen hat“, klagte 09-Pressewart Alexander Capano. Auch für den TSV Köngen ist der Höhenflug zu Ende. Der 2:3-Niederlage gegen den SV Ebersbach folgte gestern ein herbes 0:6 in Bad Boll.

Beim Bezirksligisten VfL Kirchheim müssen die Träume von einem Durchmarsch in die Landesliga nach der 1:2-Niederlage in Neuhausen vorerst ad acta gelegt werden. „Wir haben seit einigen Wochen ein Tief“, gibt Spielertrainer Markus Schweizer zu, wobei der kickende Coach mit seiner Mannschaft durchaus Zählbares von der Filder hätte mitbringen können. „Solche Spiele darfst du nicht verlieren“, monierte Schweizer, die Neuhausener münzten ihre wenigen Chancen in zwei Tore um, während die VfL-Kicker beim Stande von 1:1 zwei Topchancen vergaben.

Nicht weniger bitter verlief für die SGEH das Match in Donzdorf. Statt per Elfmeter 1:0 in Führung zu gehen (Marcel Gutbrod scheiterte in der 35. Minute an Christian Czeisz), folgte kurz danach das 0:1. I-Tüpfelchen im negativen Sinne: Auch SGEH-Teamkollege Gökhan Demir ließ die Gelegenheit vom Elfmeterpunkt aus – als Czeisz das zweite Mal parierte, war das Match Sekunden vor dem Abpfiff (es stand 0:5) freilich längst gelaufen. „Christian hielt wie eine Katze“, kommentierte FCD-Funktionär Ralf Helmer schmunzelnd. Das Lachen ist der Sportgemeinschaft nach der zehnten Saisonniederlage gründlich vergangen.

Selbst Ex-Schlusslicht TSV Obere Fils ist nun punktgleich mit der SGEH (beide 14). Die Premiere des neuen Trainers Klaus Fischer glückte per 2:1 über den TSV RSK Esslingen. „Die Mannschaft wurde von ihm auf dieses Spiel akribisch eingestellt“, lobte TSV-Sprecher Markus Eggstein.Reimund Elbe