Lokalsport

„Stehen kurz vor dem Durchbruch“

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Frisbeespielen hat in Deutschland keine Tradition. Jörg Benner, Geschäftsführer des Deutschen Frisbeesport-Verbandes, sieht den Sport im Aufwind.

Ist Deutschland „Entwicklungsland“ in Sachen Frisbee?

BENNER: Gegenüber den großen Frisbee-Nationen wie die USA und Kanada gelten fast alle Länder als Entwicklungsländer in Sachen Ultimate Frisbee. Die Tradition dort ist gut 15 Jahre älter, die Verbreitung des Sports bei Weitem stärker. Deutschland hat dennoch Anschluss an die Weltspitze und ist unter den Top Ten vertreten.

Wie hat sich die Sportart in Deutschland entwickelt?

BENNER: Erste Spiele gab es in den 1980er-Jahren. Die ersten deutschen Meisterschaften fanden 1981 in Duisburg statt. Seitdem jedes Jahr. Am Anfang wurde die Frisbee-Gemeinde vor allem durch den Hochschulsport größer. Seit mehreren Jahren betreiben aber auch die Vereine verstärkt Jugendarbeit.

Wird Frisbee in Deutschland eine Randsportart bleiben?

BENNER: Der Verband setzt sich natürlich stark für die Weiterverbreitung des Frisbeesports in Deutschland ein, indem Landesverbände gegründet und neue Trainer ausgebildet werden. Wir geben Anregungen für Breitensportveranstaltungen, Abteilungsgründungen in Vereinen, für Sportfeste, Jugendprogramme und vieles mehr. Nach unserer Einschätzung stehen wir kurz vor dem Durchbruch zur „Normalsportart“. 2015 hat das IOC durch seine Anerkennung dem Frisbeesport einen spaltbreit die Tür zu den Olympischen Spielen geöffnet. Jetzt abeiten wir darauf hin, dass der Deutsche Olympische Sportbund uns auch anerkennt.