Echterdingen. Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Andreas Rinderknecht konnte der Weilheimer Trainer Alexander Hübbe eigentlich nur mit dem Ergebnis zufrieden sein. Seine Mannschaft zeigte keineswegs den spielerischen Glanz der letzten beiden Spiele. Es musste um jeden Zentimeter Boden gekämpft werden, um am Ende den Platz als Sieger zu verlassen. „Wenn wir solche Spiele gewinnen, bleiben wir auch oben in der Tabelle“, freute sich Hübbe.
Die Partie war überwiegend geprägt von vielen Fouls, weshalb es auch auf beiden Seiten zu nur wenigen durchdachten Angriffen kam. Dennoch war Calcio Trainer Sascha Gavranovic nicht unzufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben gegen ein Spitzenteam der Landesliga gut dagegen gehalten.“ Der entscheidende Spieler auf Weilheimer Seite war gestern Michele Latte, der einmal mehr unter Beweis stellte, dass bei Standardsituationen auf ihn Verlass ist. Der 24-Jährige hatte mit seinen beiden Toren maßgeblichen Anteil am Weilheimer Erfolg. Nach wenigen Minuten zirkelte Latte einen Freistoß zur 1:0-Führung direkt ins Tor (7.), und in der Schlussphase verwandelte der kleine Italiener in gewohnt sicherer Manier einen für Calcio-Trainer Gavronovic fragwürdigen Foulelfmeter zum 2:1-Siegestreffer (77.).
Dazwischen überboten sich beide Mannschaften an Harmlosigkeit vor dem gegnerischen Tor. Für den Weilheimer Übungsleiter war der schnelle Führungstreffer mit ausschlaggebend für eine schwache erste Halbzeit seiner Mannschaft: „Nach diesem Tor haben einige Spieler gedacht, dass es jetzt wie in den letzten beiden Spielen läuft.“ Dies stellte sich jedoch als Irrtum heraus, denn die Gastgeber kamen nach einer Viertelstunde immer besser ins Spiel, ohne sich freilich gegen die gut organisierte Weilheimer Abwehr gute Einschussmöglichkeiten zu erspielen.
Vielleicht wäre die Begegnung auch ganz anders verlaufen, wenn Michele Latte nur zehn Minuten nach dem Führungstreffer seinen zweiten direkten Freistoß verwandelte hätte. Dieser ging jedoch um Zentimeter am Calcio-Tor vorbei (17.). Doch dadurch blieb die Begegnung immer spannend. Als eigentlich keiner mehr damit rechnete, gelang den Gastgebern noch vor der Pause der Ausgleich. Nach einem fragwürdigen Handspiel von Ferdi Er zeigte der Schiedsrichter nach Blickkontakt mit seinem Schiedsrichterassistenten sofort auf den Elfmeterpunkt. Diese Chance ließ sich Emrah Basol in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nicht entgehen und verwandelte sicher zum etwas glücklichen Ausgleich (45.+2).
Nach dem Seitenwechsel brachte Trainer Hübbe mit Kai Hörsting, Marco Parrotta und Michael Schweizer gleich drei frische Offensivkräfte. Eine Maßnahme, die schon nach wenigen Minuten fast von Erfolg gekrönt wurde, als Hörsting die Flanke von Parrotta per Kopf nur knapp verfehlte. In der Folgezeit entwickelten die Weilheimer Spieler einen unbändigen Siegeswillen, ohne freilich spielerisch überzeugen zu können. Doch der große Einsatz wurde am Ende mit dem verwandelten Foulelfmeter von Latte belohnt. me