Lokalsport

Auftakt heiß, Ende verhagelt

Wetterkapriolen beim Teckbotenpokal – 1 760 Zuschauer zum Turnierauftakt

Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt: So die Stimmungslage nach Tag eins des Teckbotenpokals in Neidlingen, der mit einem Turniernovum zu Ende ging: Erstmals mussten Partien verschoben werden. Hintergrund war ein schwerer Hagelschauer, der das TVN-Sportgelände am späten Nachmittag mit einer dicken Eisschicht überzogen hatte. Bis dahin war sowohl aus wettertechnischer als auch sportlicher und organisatorischer Sicht alles erste Sahne gewesen.

Nach dem Hagelsturm ging in Neidlingen nichts mehr. Die beiden letzten Gruppenspiele vom Sonntag mussten verschoben werden.
Nach dem Hagelsturm ging in Neidlingen nichts mehr. Die beiden letzten Gruppenspiele vom Sonntag mussten verschoben werden.

Gegen 17.30 Uhr ging gestern gar nichts mehr in Neidlingen: Plötzlich einsetzende Hagelschauer ließen die Verantwortlichen um die beiden Turnierleiter Klaus Moll/Norbert Vögele und Verbandsaufsicht Stefan Cserny die beiden letzten der zwölf Sonntagsspiele unterbrechen, nachdem beide Rasenplätze mit einer zentimeterdicken Eisschicht überzogen waren. Nach halbstündiger Wartezeit war klar: Wiederanpfiff unmöglich, die Partien VfL Kirchheim II – TV Hochdorf und TSV Holzmaden – TSV Schlierbach müssen verschoben werden. Nach kurzer Krisensitzung hatten die Neidlinger Turniermacher in Absprache mit den betroffenen Vereinen die Sache aber wieder im Griff. So wird das Spiel TSV Holzmaden – TSV Schlierbach am heutigen Montag um 21 Uhr nachgeholt, das Match VfL Kirchheim II – TV Hochdorf steigt am Mittwoch um 17.30 Uhr. Dafür „wandern“ die an diesem Tag angesetzten Partien TSV Oberlenningen – SF Dettingen II auf 20 und TV Hochdorf – TSV Ohmden auf 21 Uhr.

„Man muss froh sein, dass das Unwetter nicht schon früher kam“, versuchte TVN-Abteilungsleiter Patrick Hitzer den Wetterunbillen etwas Positives abzugewinnen. Die Hoffnungen der Neidlinger ruhen nun vor allem auf dem Wetter – bei zu erwartendem Temperaturanstieg könnten die Drainagen der beiden Plätze das schmelzende Eis „verschaffen“. Ansonsten sind Sonderschichten mit Schneeschippe und Schaufel im Lauf des heutigen Vormittags denkbar. „Wir müssen die Nacht und den Montagvormittag abwarten“, so Hitzer.

Der Hagelsturm bot meteorologisch das knallharte Kontrastprogramm zu den vorangegangenen Turnierstunden, als die Sonne gnadenlos vom Himmel brannte. So schnell das Quecksilber Richtung 30 Grad geklettert war, so rasch füllte sich auch das Neidlinger Sportgelände. Die beiden Auftaktpartien TV Neidlingen gegen TSV Wernau und TSV Jesingen II gegen TSV Owen waren noch keine halbe Stunde alt, als bereits der 500. Zuschauer im Benzwang gezählt wurde. „Wow, das hätte ich nicht gedacht“, staunte TVN-Abteilungsleiter Marlon Lamour, der sich zu diesem Zeitpunkt am meisten über die 1:0-Führung des gastgebenden TVN im Spiel gegen den TSV Wernau freute.

Zuschauertechnisch sollte es noch besser kommen: Bereits kurz nach 13.30 Uhr war die 1 000er-Marke geknackt, bis Kassenschluss hatten die Neidlinger insgesamt über 1 760 Gäste gezählt – Frauen und Kinder, die jeweils umsonst reindürfen, sowie die beteiligten Mannschaften mitgerechnet. Zu verdanken war der Zuschauerstrom neben Hochdruckgebiet „Zlatka“ auch der akribischen Vorarbeit des TVN, die Neidlingens Bürgermeister Rolf Kammerlander als Schirmherr vor dem ersten Anpfiff zu würdigen wusste. „Seit über einem Jahr sind viele gute Ideen zusammengetragen worden. Dabei ist ein Turnier wie der Teckbotenpokal für einen kleinen Verein wie den TVN immer eine Herausforderung.“

Wie sehr der Schultes mit diesen Worten ins Schwarze traf, sollte sich freilich erst Stunden später zeigen, als Wettergott Petrus Spieler, Zuschauer und Turnierverantwortliche auf die Probe stellte – von einem wortwörtlich verhagelten Auftakt wollte hinterher aber trotzdem niemand sprechen. Kaum hatten die Niederschläge aufgehört, war unter den Neidlingern bereits eine „Jetzt erst recht“-Stimmung festzustellen. „Davon lassen wir uns das Turnier nicht kaputt machen“, betonte Marlon Lamour, der trotz allem Ärger froh war, dass es angesichts der golfballgroßen Hagelkörner keine Verletzten oder größere Schäden gegeben hatte.