Lokalsport

Bangen um den Leader

Kirchheims Point Guard Bryan Smithson droht unbestimmte Zeit auszufallen

Spiel verloren, Leader verletzt: Das Gipfeltreffen mit der BG Göttingen hat Kirchheims Zweitligabasketballer mehr gekostet, als die mögliche Tabellenführung. Der am Fuß lädierte Bryan Smithson droht über das nächste Spiel am Samstag in Paderborn auszufallen, hat sich einer ersten Untersuchung zufolge aber nicht – wie zunächst befürchtet – den Mittelfuß angebrochen. Klarheit soll eine Kernspintomografie bringen.

Wann er wieder am Ball sein kann, soll eine Kernspintomografie in den kommenden Tagen klären: Bryan Smithsons ist am Fuß verletz
Wann er wieder am Ball sein kann, soll eine Kernspintomografie in den kommenden Tagen klären: Bryan Smithsons ist am Fuß verletzt. Foto: Deniz Calagan

Kirchheim. Glück im Unglück für die Kirchheim Knights. Dem am Samstag im Spiel gegen Göttingen am Fuß verletzten Bryan Smithson droht entgegen erster Befürchtungen doch nicht das vorzeitige Saison-Aus. Team-Arzt Dr. Clemens Christ konnte gestern Nachmittag eine Fraktur am Mittelfußknochen ausschließen, endgültige Klarheit über die genaue Verletzung soll eine noch nicht terminierte Kernspintomografie in den nächsten Tagen bringen. „Im günstigsten Fall ist es eine starke Prellung“, hofft Knights-Sprecher Christoph Schmidt, „dann könnte er am Samstag gegen Paderborn eventuell sogar wieder mitspielen.“

Wenn nicht, müsste – wie schon gegen Göttingen – Mike Baumer in Smithsons Fußstapfen treten. Dass der 23-jährige Deutsche den fünf Jahre älteren Amerikaner nicht auf Anhieb gleichwertig ersetzen kann, ist auch Kirchheims Sportlichem Leiter Karl-Wilhelm Lenger bewusst. „Mike muss Führungsqualitäten erst noch lernen. Aber wir trauen ihm das durchaus zu, das Potenzial hat er.“

Ohnehin würde die Knights-Führung im Fall eines längerfristigen Ausfalls von Bryan Smithson „nicht in Panik verfallen“, wie Lenger betont. „Personelle Schnellschüsse wird es nicht geben. Sollte sich die Lage zuspitzen, wäre höchstens ein befristeter Ersatz für sechs bis acht Wochen denkbar.“

Unabhängig von der Sorge um Smithsons Verletzung und deren Auswirkungen, sind Kirchheims Basketballer nach einem Drittel der Saison das Überraschungsteam der zweiten Liga. Nach sieben Siegen aus den ersten zehn Spielen steuern die Knights auf Platz zwei der Tabelle stramm auf Play-off-Kurs – ob die Niederlage gegen Göttingen zur rechten Zeit kam, um hochfliegenden Erwartungen einen Dämpfer zu erteilen? Karl-Wilhelm Lenger („Wir sind absolut im Soll“) sieht‘s pragmatisch, zumal er den Gegner vom Samstag nicht als Maßstab heranzieht. „Wenn die Göttinger verletzungsfrei bleiben, steigen sie auf. Bei uns ist niemand so abgehoben, dass wir schon wieder von Höherem reden. Wir haben aus der vergangenen Saison gelernt.“

Soll heißen: Bei den Knights wollen sie den Höhenflug nach der Katastrophenspielzeit 12/13 nicht überbewerten, zumal die Zielvorgabe von Trainer Frenkie Ignjatovic für die beiden Spitzenspiele gegen Chemnitz und Göttingen erfüllt worden ist: „Wenn wir aus diesen Partien einen Sieg holen, bin ich zufrieden“, hatte der Coach vor zwei Wochen zu Protokoll gegeben und gleichzeitig betont, dass bis Weihnachten seinen Vorstellungen nach möglichst zehn Siege auf dem Konto stehen sollen.

Nach dieser Rechnung müssen die Knights aus den fünf Begegnungen gegen Paderborn am kommenden Samstag, Nürnberg (30. November), Leverkusen (7. Dezember), Cuxhaven (14. Dezember) und Crailsheim (21. Dezember) noch dreimal als Sieger vom Parkett gehen. Für diesen Fall hat Ignjatovic als Weihnachtsgeschenk in Aussicht gestellt, erstmals auch über das Thema Play-offs zu reden. „Bis dahin ist alles nur eine Momentaufnahme“, betont er.