Lokalsport

Bye bye, Playoffs

Kirchheimer Zweitligabasketballer verlieren beim Letzten

Bittere Pleite für Playoff-Aspirant VfL Kirchheim bei Pro-A-Absteiger Ehingen Urspring: Im Baden-Württemberg-Derby verloren die Knights nach einer blutleeren und uninspirierten Vorstellung auf fremdem Parkett mit 69:79 (26:37).

Trikot und Spieler angefressen: Ben Beran kurz nach der unerklärlichen Kirchheimer Niederlage in Ehingen. Foto: Eibner
Trikot und Spieler angefressen: Ben Beran kurz nach der unerklärlichen Kirchheimer Niederlage in Ehingen. Foto: Eibner

Ehingen. Nur zwei Tage nach dem 57:56-Heimsieg im Herzschlag-Finale gegen Essen setzte es für das Team von Trainer Michael Mai einen herben Rückschlag im Kampf um die Endrunde der zweiten Basketball Bundesliga. Als Elfter (12:16 Siege) benötigt Kirchheim zwei Spieltage vor Saisonende nun bereits Schützenhilfe, will das Team aus der Teckstadt die punktgleichen Kontrahenten aus Vechta und Baunach sowie die achtplatzierten Hamburger (14:14) noch überflügeln.

„Ich kann mir weder unsere Leistung noch unsere Einstellung am heutigen Tag erklären“, wetterte Mai gegen seine Truppe. „Wenn du in die Playoffs willst, musst du dir das verdienen. Heute sah es so aus, als wären meine Spieler mit dem sicheren Nicht-Abstieg zufrieden. Das ist schlichtweg inakzeptabel.“

Gegen die bereits als Absteiger feststehenden Ehinger brachte Kirchheim nur phasenweise effektiven und ansehnlichen Basketball zusammen, ließ vor allem offensive Kreativität und Siegeswille vermissen. „Wir haben noch eine kleine Chance, aber verdient haben wir sie nach heute eigentlich nicht. Gegen Hamburg will ich nächste Wochen eine Reaktion sehen“, polterte Mai.

Gegen die befreit aufspielenden Ehinger lief für Kirchheim zunächst an beiden Enden des Feldes wenig zusammen. Nach etwas über drei gespielten Minuten sahen sich die Ritter beim Stand von 2:8 erstmals einem deutlicheren Rückstand gegenüber. Auch in der Folge fand Kirchheim in der Offensive so gut wie nicht statt. Vermeidbare Fehler sowie eine schwache Wurfquote brachten die Knights immer weiter ins Hintertreffen, ohne dass die Gastgeber über sich hinaus wachsen mussten. Gut eineinhalb Minuten vor Ende des ersten Spielabschnitts kämpfte sich das Team von Michael Mai wieder in Schlagdistanz (11:15). 80 schwache Sekunden später hatte sich der Rückstand jedoch wieder verdoppelt.

Im zweiten Viertel legten beide Teams offensiv dann jedoch zu. Problem für die Knights: Nach eigenen Punkten ließ das Team eine konsequente Verteidigung vermissen. Offensive Motivationsspritzen waren so meist nur von kurzer Dauer. Kirchheim hatte bis dato zwar eine ausgeglichene und ausgewogenen Offensive präsentiert, zeigte sich jedoch insgesamt viel zu verkrampft und ineffizient im Herausspielen und Ausnutzen günstiger Spielsituationen. Vier Minuten vor der Halbzeitpause schien Ehingen beim Stand von 33:20 erstmals ernsthaft zu enteilen, jedoch schafften es die Knights den Rückstand zumindest an der Zehn-Punkte-Schwelle zu halten.

Die behäbige und stellenweise groteske Offensivvorstellung der Gäste machte Ehingen die Verteidigungsarbeit jedoch auch zu Beginn der zweiten Hälfte leicht. Schnell wuchs der Ehinger Vorsprung gegen Mitte des Spielabschnitts auf 45:28.

In einem immer fahrigeren Spiel ging es in den folgenden Minuten nahezu konzeptlos hin und her, ehe Kirchheim nach einer Auszeit binnen kürzester Zeit einen sehenswerten 9:0-Zwischenspurt aufs Parkett zauberte. „Anstatt den positiven Schwung aufrechtzuerhalten, haben wir Ehingen durch Nachlässigkeiten zurück wieder aufgebaut“, resümierte der sichtlich angefressene Mai.

Auch zu Beginn der letzten zehn Minuten fehlte von einem Aufbäumen jede Spur. Die mitgereisten Kirchheimer Fans versuchten vergeblich, ihrem müde und ideenlos wirkenden Team Leben einzuhauchen. Gegen Mitte des Viertels lagen die Knights bereits fast aussichtslos mit 66:51 zurück. Trotz eines päten Aufbäumens kam Kirchheim jedoch nicht mehr näher als auf acht Punkte heran.