Lokalsport

Derby als Trendsetter

VfL-Revanchegelüste im Topduell gegen Weilheim – Owen hofft auf Torjäger Leo Real

Das Derby als Weichensteller: Der Sieger der heutigen Bezirksliga-Partie in Kirchheim gewinnt nicht nur Prestige und zwei Punkte, sondern kann psychisch frisch gestärkt in den Saisonendspurt um die Meisterschaft und den Relegationsplatz gehen. Der TSV Owen bestreitet gegen die SG Hegensberg/­Liebersbronn ein wichtiges ­Duell gegen den Abstieg.

Handball-BezirksligaTSV Owen(gelb) - HT Uhingen-Holzhausen (blau)Tobias Bäuchle
Handball-BezirksligaTSV Owen(gelb) - HT Uhingen-Holzhausen (blau)Tobias Bäuchle

Kirchheim/Owen. Der Viertplatzierte VfL Kirchheim, mit einem Spiel weniger als der Rest der Konkurrenz, empfängt heute den Tabellendritten TSV Weilheim – das Schlagerspiel des Spieltags in der Handball-Bezirksliga. Siegen wollen beide, der VfL würde mit einem Doppelzähler punktgleich zu Spitzenreiter HT Uhingen-Holzhausen aufschließen.

Die Kirchheimer sinnen auf Revanche, schließlich musste man im Hinspiel eine empfindliche 25:33-Pleite hinnehmen. Dabei erwischte der VfL einen rabenschwarzen Tag. Auch die sonst so sichere Defensive fand damals kein Mittel gegen den Weilheimer Rückraum um den Ex-Kirchheimer Benjamin Banzhaf. Im Rückspiel haben die Blauen die Chance, alles besser zu machen. Durch das spielfreie Faschingswochenende konnte sich das Eisenbeil-Team intensiv auf die Begegnung vorbereiten. Abgesehen von den verletzten Matthias Mikolaj und Alexander Späth kann der VfL personell aus dem Vollen schöpfen.

Die Vorfreude auf die Partie ist groß. Die Mannschaft um Kapitän Roman Keller will das erste der verbleibenden beiden Prestige-Derbys im Bezirksliga-Endspurt – nächsten Samstag geht es gegen die SG Lenningen – unbedingt für sich entscheiden, um zu beweisen, dass man zu Recht in der Spitzengruppe steht.

Derweil scheint sich der TSV Weilheim erfolgreich aus seinem Formtief gekämpft zu haben. Trainer Alen Dimitrijevic fand nach dem 30:27 (11:10)-Heimsieg gegen den TSV Owen lobende Worte: „Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat die richtige Einstellung gefunden, den Kampf angenommen und auch spielerisch überzeugt.“ Doch vergangene Leistungen zählen heute Abend im Derby nicht. Die Weilheimer wissen, dass der VfL in eigener Halle stärker ist als auswärts – zumindest wenn man das Hinrundenspiel als Maßstab nimmt. Doch trotz der VfL-Heimstärke (nur eine Niederlage bisher) ist man unter der Limburg nicht zu skeptisch. „Wir können befreit aufspielen. Der VfL ist nach der Hinspielniederlage unter Druck“, glaubt Dimitrijevic. Sorgen bereitet allerdings das eigene Personal: Marcel Steinke fällt mit gebrochenem Schlüsselbein bis Saisonende aus, Timo Klein zog sich gegen den TSV Owen eine Schulterverletzung zu und wartet auf das Ergebnis der Kernspintomografie, Sebastian Sigel fällt krankheitsbedingt aus. Damit muss der TSVW auf seinen eingespielten Mittelblock in der Abwehr verzichten – ein Handicap. Um der angespannten personellen Situation Abhilfe zu schaffen, wird Marcel Holl aus der zweiten Mannschaft aushelfen.

Der TSV Owen erwartet heute Abend die SG Hegensberg/Liebersbronn. Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in dieser Saison. Während sich die Hegensberger trotz schwachem Saisonstart aktuell im sicheren Mittelfeld der Liga befinden, stecken die Teckstädter weiter mitten im Abstiegskampf und brauchen jeden Punkt. Die Oprea-Schützlinge erwarten mit der SG ein eingespieltes Team, das längst nicht mehr nur Heimstärke auszeichnet. Vor wenigen Wochen konnte das Team von Trainer Eberhard Renz sogar bei Tabellenführer HT Uhingen zwei Punkte entführen. Die Herzogstädter sind gewarnt – es gilt, den starken SG-Rückraum in den Griff zu bekommen. „Abgehakt“ ist laut Oprea die Derby-Niederlage gegen Weilheim am letzten Spieltag. „Wir blicken nach vorne“, sagt er. Um sich im Abstiegskampf etwas Luft zu verschaffen, wären zwei Punkte immens wichtig.

Die Teckstädter hoffen, dass Leo Real rechtzeitig fit wird. Sein Einsatz ist jedoch weiter fraglich. ol/pa/rs

VfL Kirchheim: Pisch, O. Latzel – S. Latzel, Sadowski, Kapp, Weber, Adelhelm, Mikolaj, Schwarzbauer, Keller, Schafhitzel, Rudolph, Pradler

TSV Weilheim: Illi, Mayer – F. Zettl, Holl, Auweter, Braun, Seyferle, Banzhaf, Klett, T.  Sigel, Hartmann, Bendl

TSV Owen: U. Raichle, Waldenmayer – ­Fischer, M. Raichle, Kupferschmid, Real (?), H. Raichle, Jauss, Bäuchle, Bauer, Schmid, Roth, Bittner