Lokalsport

Die Festung tobt

Zweiter Sieg gegen Crailsheim ist für die Knights von besonderem Wert

1 200 Zuschauer aus dem Häuschen, zwei wichtige Punkte für den Klassenerhalt erkämpft und zum ersten Mal eine Saison mit zwei Siegen im Derby gegen Crailsheim – Jonathan Maier und Sebastian Adeberg waren die Matchwinner beim 86:80 (42:43)-Heimsieg gegen die Merlins. In einem völlig ausgeglichenen Spiel, das an Spannung kaum zu überbieten war.

Basketball Knights-CrailsheimJonathan Maier
Basketball Knights-CrailsheimJonathan Maier

Kirchheim. Mehr Spannung geht nicht, weder am Samstag auf dem Spielfeld, noch mit Blick auf das Geschehen in der gesamten Liga. Durch die zeitgleichen Siege von Leipzig, Paderborn und Gotha sind die Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte noch enger zusammengerückt. Es zeichnet sich ein Kampf bis zum letzten Spieltag ab, den es so in der zweiten Liga noch nicht gegeben hat.

Die Knights haben ihre Hausaufgabe gemacht und sind zwei Positionen auf Platz elf geklettert. „Die Tradition zu Hause gegen Crailsheim zu gewinnen, haben wir beibehalten“, sagte Kirchheims Trainer Frenkie Ignjatovic nach Spielschluss. Mit zwei Siegen gegen den Erzrivalen in einer Saison allerdings haben die Knights ein neues Kapitel aufgeschlagen. Dabei musste Ignjatovic erneut improvisieren. Nach Dominik Schneider fehlte am Samstag auch der am Fuß verletzte Marcus Smallwood. Der weiterhin angeschlagene Kapitän Radi Tomasevic kam erneut nur auf einen Kurzeinsatz.

Zunächst schienen die Ausfälle keine Auswirkungen auf das Spiel zu haben. Die Knights legten ein enormes Tempo vor und führten bereits nach wenigen Minuten mit neun Punkten. Die Gäste hatten anschließend zwar die besseren Distanzschützen in ihren Reihen, doch unter den Körben erlaubten die Ritter kaum einfache Punkte. Mit 25:25 ging es in den zweiten Abschnitt.

Es blieb ein Spiel auf Augenhöhe. Während die Ritter weiterhin durch Kampfeinsatz punkteten, trafen die Merlins aus der Distanz fast nach Belieben. Die Führung wechselte ständig, in die Kabinen ging es beim Stand von 42:43 aus Sicht der Kirchheimer. Besonders die Wurfausbeute seiner Mannschaft bereitete Ignjatovic Kopfzerbrechen. Außer zwei Dreiern von Justin Stommes fand kein Versuch sein Ziel. Dies blieb auch das gesamte Spiel über so. Drei Dreier, allesamt erzielt von Stommes, waren die ganze Ausbeute an diesem Tag.

Ignjatovic änderte darauf die Taktik. Punkte unter dem Korb sollten für den Sieg sorgen. Doch die Crailsheimer Defensive setzte den Rittern stark zu. Gleichzeitig fanden aber auch die Kirchheimer zu mehr Stabilität in der Abwehr. In der Offensive dagegen agierten beide Seiten ideenlos. Punkte fielen häufig nur durch Einzelaktionen. Im Schlussabschnitt waren es zunächst die Gäste, die zu einem Lauf ansetzten. Josten Crow (Topscorer der Partie mit 22 Punkten) brachte die Merlins per Dreier in Führung. Da sich zu diesem Zeitpunkt bereits abzeichnete, dass Gotha und Paderborn ihre Partien gewinnen würden, drohte den Kirchheimern ein Abstiegsplatz.

Doch die Knights kämpften sich zurück in die Partie. Stommes sorgte mit seinem dritten Dreier für den erneuten Ausgleich. Es ging nun in die heiße Phase. Da die Centerspieler Joe Buck und Benni Lischka früh mit Foulproblemen kämpften, nutzten Sebastian Adeberg und Jonathan Maier unter den Körben ihre Chance und brachten ihre Mannschaft mit fünf Punkten in Front. Crailsheim antwortete nochmals per Dreier, doch Cedric Brooks verwandelte sicher seine beiden Freiwürfe zum Sieg. Maier setzte wiederum von der Freiwurflinie den Schlusspunkt in dieser Partie.

Riesiger Jubel und pure Erleichterung bei Mannschaft, Trainer und Fans in der Halle und ein guter Start in die Wochen der Wahrheit für die Ritter. Am kommenden Freitag geht es zum Tabellenletzten nach Leipzig, der mit zwei Siegen gegen Cuxhaven und Paderborn überraschte. Für Frenkie Ignjatovic spielt die Tabellensituation in dieser Partie deshalb keine Rolle. „Leipzig hat viele Spiele nur knapp verloren“, stellt er fest. „Das Tabellenbild könnte mit ein wenig Glück für Leipzig ganz anders aussehen.“ Bereits zwei Tage später folgt am Sonntag in der Sporthalle Stadtmitte das nächste Derby. Dann sind die Steeples aus Ehingen zu Gast in Kirchheim. Spielbeginn am Sonntag ist um 17 Uhr.cs