Lokalsport

Die Spirale dreht sich

Auf die Knights warten schicksalhafte Wochen – Hoffnung auf Verstärkung

Überragend war der Auftritt des Tabellendritten aus Karlsruhe keinesfalls. Gereicht hat es trotzdem. Kirchheims Basketballer kommen auch im neuen Jahr über gute Ansätze nicht hinaus. Holen die Knights in den kommenden vier Spielen keine Punkte, wird es ganz eng.

Kirchheim Knights - JenaCedric Brooks zeigt einen Spielzug an
Kirchheim Knights - JenaCedric Brooks zeigt einen Spielzug an

Kirchheim. NBA-Star Kobe Bryant hat diese Woche einen neuen Vereinsrekord aufgestellt. Im 17. Spiel in Folge hat der Guard der Los Angeles Lakers mindestens 27 Punkte erzielt. Vor so viel Klasse verneigt sich selbst eine Highscore-Liga wie die NBA, wo dreistellige Ergebnisse an der Tagesordnung sind. Zwar wird sich einer vom Schlage Bryants auch in ferner Zukunft nicht unter die Teck verirren. Ein wenig mehr an Konstanz und Treffsicherheit stünde aber auch der Mannschaft in Kirchheim dieser Tage gut zu Gesicht.

Gerade auf den Guard-Positionen geht die Achterbahnfahrt 2013 in ungebremstem Tempo weiter. Tim Burnette, beim bisher letzten Heimsieg Anfang Dezember gegen Düsseldorf noch der Matchwinner – diesmal eine Enttäuschung. Cedric Brooks, der die seit Wochen anhaltende Kritik an seiner Leistung mit gelegentlichen Lebenszeichen zu kontern versucht, blieb in knapp 27 Minuten Spielzeit am Sonntag ohne jedes Erfolgserlebnis. Ohne die Gnade seiner drei Assists wäre die Bilanz noch verheerender ausgefallen. Der schwache Backcourt stempelte die starke Leistung der drei „Großen“ Marcus Smallwood, Jonathan Maier und Dominik Schneider am Ende zur brotlosen Kunst. Warum immer wieder Mannschaftsteile überzeugen aber die Mannschaft selten als Ganzes funktioniert, ist eine Frage, auf die Coach Frenkie Ignjatovic schnell eine Antwort finden muss.

Mit dem Ende des mehrwöchigen „Dreikönigstreffens“ am 6. Januar ist auch die Zeit der Ausreden endgültig vorbei. Nach den Spielen gegen die Topteams aus Düsseldorf, Göttingen und Karlsruhe heißen die nächsten Gegner Nürnberg, Chemnitz, Paderborn und Jena. Teams gegen die man punkten muss, will man verhindern, dass das Thema Abstieg Ende Februar konkret wird. Zehn Siege, so die bekannte Rechnung des Trainers, ist das Minimalziel auf dem Weg zum Klassenerhalt. Ein Soll, das die Kirchheimer in den vergangenen Jahren meist zum Jahreswechsel erfüllt hatten. Anfang 2013 lautet die ernüchternde Bilanz: fünf Siege bei elf Niederlagen, Tabellenplatz 14.

Die Zeit drängt auch aus anderem Grund: Am 31. Januar endet die Wechselfrist. Danach gibt es keine Möglichkeit mehr, sich im drohenden Abstiegskampf zu verstärken. Nach der Trennung von Land, Karamatskos und Henderson saßen am Sonntag gegen Karlsruhe nur drei Ersatzkräfte auf der Bank, nachdem Sebastian Adeberg mit einer Grippe das Bett hüten musste. Dass man Verstärkung braucht, um rasch Abstand von den beiden Abstiegsplätzen zu gewinnen, darüber herrscht Einigkeit zwischen Management und Trainer. Das Anforderungsprofil dagegen wird durchaus kontrovers diskutiert.

Für Coach Frenkie Ignjatovic besteht nach wie vor Handlungsbedarf auf den großen Positionen, auch wenn der vergangene Sonntag ein anderes Bild zeichnete. Vor allem Marcus Smallwood, der seinen Spielzeit-Bonus maximal nutzte und mit 22 Punkten und 14 Rebounds wie entfesselt auftrat, ist seit Wochen ein Vorbild, was Einsatz und Kampfgeist betrifft.

Smallwood könnte bald schon neue Konkurrenz bekommen. Ein möglicher Kandidat ist seit gestern in Kirchheim und bestritt auch schon ein erstes Probetraining. Ein Bewerber für die Positionen vier und fünf, der nicht nur wie Smallwood aus Chicago stammt, sondern diesem in Spielweise und Statur auch noch frappierend ähnelt. Wer immer kommt, man wird ihn sich diesmal ganz genau anschauen müssen. Auch wenn Ignjatovic sagt: „Zu diesem Zeitpunkt und mit unserem Budget hast du keine Garantie.“