Lokalsport

Ein Nürtinger im Höhenflug

Hochsprungtalent Alexander Heidu bei U 20-DM als Geheimfavorit – Vier Kreisathleten am Start

Deutschland sucht an diesem Wochenende in Neubrandenburg seine besten Nachwuchsleichtathleten, und die Teckregion ist mit vier Jugendlichen dabei. Aussichtsreichster Kandidat bei der U20-DM ist dabei ausnahmsweise mal kein Sprinter aus Kirchheim, sondern ein Hochspringer aus Nürtingen.

Konzentration und Kraft: Alexander Heidu aus Nürtingen winkt bei der U¿20-DM der bislang größte Erfolg. Foto: Ralf Görlitz
Konzentration und Kraft: Alexander Heidu aus Nürtingen winkt bei der U¿20-DM der bislang größte Erfolg. Foto: Ralf Görlitz

Nürtingen. Hoch hinaus zu wollen, liegt in der Natur seiner Disziplin. Wenn er morgen ab 13.30 Uhr in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) auf die besten Nachwuchshochspringer Deutschlands trifft, winkt Alexander Heidu der größte Coup seiner noch jungen Sportlerlaufbahn. „Sollte er unter die besten sechs kommen, wäre das sein bislang größter Erfolg“, sagt mit Gerhard Klinger ein Mann, der es wissen muss. Der Abteilungsleiter der TG Nürtingen verfolgt den Aufstieg Heidus seit Jahren hautnah. Gemeinsam mit TGN-Urgestein Paul Kuppler und Übungsleiterin Silvia Ochs betreut Klinger den 17-Jährigen aus der Hölderlinstadt, das Haupttraining erfolgt allerdings bei Landestrainer Steffen Hertel in Stuttgart. Nicht nur deshalb hat Heidu seine persönliche Bestmarke kontinuierlich verbessern können. Und wie: In den vergangenen drei Wochen steigerte er sich von 1,99 Meter auf 2,04 und 2,07 Meter, und zuletzt, bei den süddeutschen Meisterschaften vergangenes Wochenende in Karlsruhe, auf 2,08 Meter, was ihm als einem der Jüngstem im Feld der Aktiven den vierten Platz einbrachte.

Mit dieser Leistung hat er sich nicht nur auf Platz zwei der deutschen Bestenliste in seiner Altersklasse U 20, sondern auch in den Kreis der Medaillenanwärter bei der Jugend-DM in Neubrandenburg katapultiert. Außer Heidu haben diesen Winter noch vier weitere Athleten die 2,08 Meter überquert – die von Gerhard Klinger erhoffte Top-Sechs-Platzierung sollte für den Nürtinger also durchaus möglich sein.

Als Anwärter aufs Finale gilt auch Sprinter Philipp Corucle, wenngleich der 17-jährige Sohn von Trainerfuchs Micky Corucle kaum um die Medaillen über 60 Meter wird mitlaufen können. Seit einer Kahnbeinentzündung im November kann er nicht mehr richtig trainieren, vor allem an der Puste fehlt‘s. „Ins Finale mogelt er sich irgendwie rein, aber das wird dann der dritte Lauf sein, da wird‘s schwierig mit der Kraft“, orakelt Papa Micky, dem ein stressiges Wochenende bevorsteht. Bereits heute fliegen er und Sohnemann Philipp nach Berlin, wo Corucle heute Abend sein rumänisches Weitsprungjuwel Alina Rotaru beim Istaf betreut. Die 21-Jährige ist mit ihren vor zwei Wochen erzielten 6,63 Metern aktuell Zehntbeste der Welt, soll in Berlin ihre Ambitionen für die Hallen-EM im März unterstreichen. Nach dem Istaf geht‘s für die Corucles per Mietwagen ins knapp zwei Stunden entfernte Neubrandenburg, wo Philipp am Sonntag ab 10.35 Uhr in den 60-Meter-Vorläufen gefordert sein wird.

Über den Weg werden ihm dort auch zwei Athleten der LG Teck laufen. Die beiden Weilheimer Mario Scheufele und Fritz Zanker haben sich für die parallel stattfindenden deutschen Jugend-Winterwurfmeisterschaft qualifiziert und peilen jeweils den Endkampf in ihren Disziplinen an. Zanker stellt sich morgen ab 11.30 Uhr in der U 18 der Konkurrenz im Hammerwerfen. „Er wirft gerade relativ konstant um die 54 Meter, das müsste fürs Finale reichen“, glaubt Trainer René Struensee.

Schwerer dürfte es hingegen Mario Scheufele morgen ab 14.10 Uhr im Diskuswerfen der U 20 haben. Sollte er seine persönliche Bestleistung von 46 Metern steigern können, ist das Finale laut Struensee möglich. Dort in den Kampf um die Medaillen einzugreifen, ist jedoch utopisch: Die Nachwuchs-Elite schleudert den zwei Kilo schweren Diskus bereits deutlich über 60 Meter.

Unter www.leichtathletik.de findet sich ein Livestream von der Jugend-DM in Neubrandenburg.