Weilheim. Auf dem Eislinger Kunstrasen erwartet Trainer Uli Thon den TSV Weilheim als „absoluten Topfavoriten“. Seine Vorbereitung verlief durchwachsen. Der absolute Tiefpunkt war die 0:5-Schlappe ausgerechnet gegen den VfL Kirchheim, bei dem er 2008 schon einmal Co-Trainer war. „Das hatte für uns einen Aufwacheffekt“, sagt er. Selbstbewusst fügt er hinzu: „Ich bin mir sicher, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden. Wir brauchen noch fünf Siege und die werden wir holen.“ Eislingen ist Siebter, hat nur fünf Punkte Vorsprung auf einen Nichtabstiegsplatz.
Thon erinnert sich nur ungern an das Hinspiel in Weilheim. Eine Halbzeit hielten seine Aufsteiger gut mit, doch nach Platzverweisen für Schlussmann Denis Grgic und Abwehrspieler Robin Reichert brachen alle Dämme. 0:5 hieß es am Ende. „Diesmal werden wir es besser machen“, verspricht der Trainer. Eislingen beendete die sechswöchige Vorbereitung am Dienstag mit 5:2 gegen den TSV Eschenbach, Primus der Kreisliga B.
Auch der TSV Weilheim geht mit einem Erfolgserlebnis in die Rückrunde – als Gewinner seines eigenen Blitzturniers am vergangenen Wochenende. Zuvor gab es eine Reihe von Testspielen, von denen nur das gegen SV Fellbach verloren ging. Darunter war kein Gegner, der in einer Klasse tiefer spielte, was für die momentan gute Verfassung der Truppe spricht. Pech nur, dass sich Steffen Kuch beim Blitzturnier einen Zehenbruch zuzog und eine längere Pause einlegen muss. Die Lücke füllen könnte Salvatore de Rosa, der Neue vom SV Ebersbach. „Er hat das Zeug dazu und ist vielseitig einsetzbar“, sagt Günther Friess, der Sportliche Leiter.
Weilheim hat noch einen weiteren Trumpf in der Hinterhand, den er jedoch vorerst noch nicht ausspielen kann. Unverhofft ist Jaros Kamil, ein 24-jähriger defensiver Mittelfeldspieler vom schlesischen Drittligaklub Ludowy Klub Sportowy Czaniec, hereingeschneit. Er wohnt bei Bekannten in Holzmaden, sucht Arbeit, muss noch deutsch lernen und möchte gerne beim TSV spielen. Friess: „Wir haben die Spielerlaubnis beantragt, aber noch warten wir auf die Freigabe vom DFB“.Das Aufeinandertreffen der beiden Verfolger SV Bonlanden und FC Heiningen ist der Hit des 19. Spieltages in der Landesliga, Staffel 2. Für Bonlanden steht mehr auf dem Spiel. Die Elf von Trainer Klaus Fischer hat fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenzweiten Heiningen und sieben auf Spitzenreiter Weilheim. Bei einer Niederlage würde sie auf geraume Zeit den Anschluss an das Führungsduo verlieren. „Wir sind uns der Bedeutung dieses Spiels bewusst. Aber es entscheidet nicht alles. Danach gibt es immer noch 13 Möglichkeiten, wieder aufzuschließen“, meint Abteilungsleiter Kurt Adam. Der „Mister SV Bonlanden“ bedauert das Fehlen von Mike Baradel wegen eines komplizierten Armbruchs im Training. „Er ist eine feste Größe in der Viererkette. Wir werden ihn sehr vermissen.“ Ohne ihn erreichte Bonlanden ein 1:1 im letzten Testspiel gegen Calcio Echterdingen.
Für die selbst erklärten Aufstiegsfavoriten vom FC Heiningen geht es darum, mit einem Sieg dem TSV Weilheim dicht auf den Fersen zu bleiben. Bei seinem ausgeglichenen Spielerkader dürfte der Abgang von Gökhan Gümüssu zu Rot-Weiß Oberhausen gut zu kompensieren sein. Für den knieverletzten Torwart Domagoj Miklec, der in seiner Heimat vom Arzt der kroatischen Nationalmannschaft behandelt wird, springt Nachwuchskeeper Marius Funk (21) ein. Erfreulich für die Schwarz-Gelben: Ihr wertvollster und heiß umworbener Spieler Franco Petruso (16 Tore, 13 Vorlagen) hat seinen Vertrag verlängert.