Lokalsport

Enttäuschung bei Unger

Muskelprobleme bremsen Sprinter bei DM aus – Wackershauser Vierte

Same procedure as last week: Wie schon beim Meeting in Mannheim vor einer Woche hat Tobias Unger nach dem 100-Meter-Vorlauf bei den Deutschen Meisterschaften auf weitere Rennen verzichtet – muskuläre Probleme machten den Olympia-Ambitionen des Kirchheimer Sprinters über 200 Meter einen Strich durch die Rechnung. Jubel hingegen bei Anja Wackershauser, die Platz vier aus dem Vorjahr wiederholen konnte.

Nr. 1184: Tobias Unger, VfB Stuttgart (l. Maximilian Kessler, SCC Berlin; r. Roy Schmidt, LAZ Leipzig)Deutsche Leichtathletik-Me
Nr. 1184: Tobias Unger, VfB Stuttgart (l. Maximilian Kessler, SCC Berlin; r. Roy Schmidt, LAZ Leipzig)Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid (Lohrheidestadion, 16.06.2012)Fotograf: Ralf Görlitz, Ginsterweg 10-2, 69469 Weinheim / 06201-290326, info@rgsportbilder.de, www.rgsportbilder.de / Bankverbindung: Sparkasse Rhein Neckar Nord, Blz 670 505 05, Konto: 384 706 04 / Steuer-Nr. 47126/53026, Finanzamt Weinheim, Umsatzsteuer 7 %Veröffentlichung nur gegen Honorar und Urhebervermerk. Mit der Honorarzahlung wird ein einfaches Nutzungsrecht erworben. Verwendung außerhalb journalistischer Zwecke nur mit ausdrücklicher Zustimmung des Urhebers.

Bochum. Riesenenttäuschung bei Tobias Unger: Statt in den Titelkampf über 100 und 200 Meter einzugreifen, musste der 32-jährige Sprinter aus Kirchheim bei den Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid einmal mehr Vernunft walten lassen und aus Sorge vor einer ernsthaften Verletzung passen. Nach 60 Metern im 100-Meter-Vorlauf am Samstag hatte der Oberschenkelmuskel „zugemacht“, wie Trainer Micky Corucle hinterher erklärte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Unger deutlich vor dem späteren Vorlaufsieger Julian Reus aus Wattenscheid gelegen, der in 10,25 Sekunden vor dem austrudelnden Unger (10,26) gewann. „Wenn er hätte durchziehen können, wäre Tobias um die 10,10 Sekunden gelaufen“, war sich Corucle sicher, „er ist momentan bombastisch drauf.“

Dass er seine Form nicht unter Beweis stellen konnte, wurmte Unger so sehr, dass er gestern für keinerlei Stellungnahme zu erreichen war. Zu tief saß der Stachel ob der verpassten Chance, sich dem eigentlich in Wattenscheid anvisierten Ziel widmen zu können: der Olympianorm über 200 Meter. Dabei ist die Hoffnung auf ein Ticket nach London offenbar immer noch da. Laut Micky Corucle kann Unger bei den Süddeutschen U23-Meisterschaften in Heilbronn am 7. und 8. Juli außer Konkurrenz starten und dort noch die vom DLV geforderten 20,45 Sekunden knacken. Trostpflaster für Unger: Laut Corucle wird er heute für die 100 Meter und die 4x100-m-Staffel bei den Europameisterschaften in Helsinki (27. Juni bis 1. Juli) vorgeschlagen. Ob er auch nominiert wird, entscheidet sich im Lauf des Montags.

Wesentlich mehr Grund zur Freude hatte Kirchheims weibliches Aushängeschild in Sachen Sprint. Anja Wackershauser belegte im Finale über 200 Meter den vierten Platz, verpasste dabei in 23,85 Sekunden die Bronzemedaille, die an die zeitgleiche Christina Frewer (Wattenscheid) ging, nur um wenige Tausendstelsekunden. Kurios: Mit ihrer im Vorlauf gelaufenen Zeit von 23,81 Sekunden hätte die 24-Jährige den Platz auf dem Podium sicher gehabt. „Sie ist trotzdem überglücklich“, berichtete Trainer Micky Corucle. Für Wackershauser, die im Vorfeld die Finalteilnahme als Ziel ausgegeben hatte, war es der zweite vierte Platz bei Deutschen Meisterschaften in Folge: Vergangenes Jahr in Kassel war sie in 23,92 Sekunden ebenfalls nur knapp an einer Medaille vorbeigeschrammt.