Lokalsport

Felix Pohl in Meisterform

VfL-Turner mit drei Titeln bei Jugend-DM

Drei Titel, eine Silber- und eine Bronzemedaille sowie die Ehrung als elegantester Turner: Bei den deutschen Jugendmeisterschaften der Turner in Fellbach hat Felix Pohl (18) vom VfL Kirchheim ganz groß aufgetrumpft.

Nervenstark: Felix Pohl sicherte sich am letzten Gerät, dem Reck, den deutschen Mehrkampftitel. Foto: Qingwei Chen
Nervenstark: Felix Pohl sicherte sich am letzten Gerät, dem Reck, den deutschen Mehrkampftitel. Foto: Qingwei Chen

Fellbach. Vier Wochen nach der Jugendeuropameisterschaft im bulgarischen Sofia stand für den 18-Jährigen mit den deutschen Jugendmeisterschaften in Fellbach-Schmiden der nächste Saisonhöhepunkt auf dem Programm.

Der Wettkampf um den Mehrkampftitel in der Altersklasse 17/18 wurde zu einem Zweikampf zwischen Enrico Barowski aus Cottbus und dem Kirchheimer Felix Pohl. Nach dem ersten von zwei Kür-Sechskämpfen lagen beide Turner gleichauf mit 77,70 Punkten auf dem ersten Platz, gefolgt von Pavel Dykmann (Berlin/75,65). Dabei hatte Pohl am Pauschenpferd und Reck Punkte verschenkt, sodass er als Favorit in den zweiten Kürwettkampf ging.

Beginnend am Boden unterstrich der VfL-Turner diese Rolle. Für seine schwierige und sauber vorgetragene Übung erhielt er 14,05 Punkte und setzte sich leicht von seinem Konkurrenten ab, der an den Ringen begonnen hatte. Das Pauschenpferd als zweites Gerät war bereits entscheidend. Am Vortag musste Felix Pohl das Gerät einmal verlassen, dieses Mal konnte er sich keinen Absteiger leisten, wollte er sich den Mehrkampftitel bei der deutschen Jugendmeisterschaft zum vierten Mal nach 2009, 2010 und 2011 sichern.

Konzentriert und schwungvoll meisterte er die ersten beiden Höchstschwierigkeiten und nahm diesen Elan auch in die zweite Übungshälfte mit, die er ohne Absteiger bewältigten konnte. Mit 13,05 Punkten konnte er sich um 1,50 Zähler gegenüber dem Vortag verbessern und damit bereits ein kleines Polster auf Enrico Barowsky verschaffen. Die folgenden drei Geräte, Ringe, Sprung und Barren, turnte Felix Pohl ohne Fehler und erhielt Punktzahlen zwischen 13,20 und 13,60. Somit ging der Kirchheimer mit einem Vorsprung von 0,95 Punkten an das letzte Gerät, das Reck. Nervenstark zeigte Pohl eine Übung mit zwei Flugteilen und einem Doppelsalto mit Schraube als Abgang. Mit 13,20 Punkten konnte der Kirchheimer seinen Vorsprung noch ausbauen und sicherte sich mit 158,40 Punkten die deutsche Mehrkampfmeisterschaft.

Mit einer eindrucksvollen Steigerung im zweiten Kürwettkampf von 77,70 auf 80,70 Punkte überzeugte der Schützling von Landestrainer Klaus Nigl auch den Bundes-Nachwuchschef Jens Milbradt. „Dass sich Felix wieder gefangen hat und mit über 80 Punkten nun wieder eine respektable Mehrkampfleistung erreichte, freut mich schon sehr“, kommentierte Milbradt den zweiten Wettkampftag. Enrico Barowsky sicherte sich mit 156,75 Punkten den Vizemeister, mit deutlichem Abstand vor dem drittplatzierten Pavel Dykmann (152,80 Punkte).

Ganz im Sinne des Olympiasiegers von 1972, Klaus Köste, wurde erstmals von der Akademischen Turnriege Leipzig der Köste-Pokal an den Turner verliehen, der sich durch inhaltliche, ästhetische und technische Virtuosität besonders hervortat. Diese ganz besondere Ehrung wurde Felix Pohl vom VfL zuteil.

Nach dem Zwölfkampf über zwei Tage folgten zum Abschluss die Gerätefinals. Seiner Favoritenrolle wurde der deutsche Mehrkampfmeister aus Kirchheim am Boden gerecht und wurde hier erneut Champion. Weitere Medaillen folgten mit der Silbermedaille am Reck, und den Medaillensatz vervollständigte Felix Pohl an den Ringen mit Bronze. Die Höchstwertung und damit die dritte Goldmedaille sicherte er sich auch am Barren mit einer technisch sehr sauberen Darbietung.mp