Lokalsport

Game over

Lenninger Landesliga-Handballer nach 18:32 in Tuttlingen abgestiegen

Vorerst zugeklappt ist das Kapitel Landesliga im Handballbuch der SG Lenningen. Nach einer eindeutigen und ernüchternden 18:32 (5:13)-Niederlage gegen die HSG Rietheim-Weilheim kehrt die SG nach einjährigem Gastspiel auf HVW-Ebene wieder in die Bezirksliga zurück.

Abschied aus der Landesliga: Die sichtlich enttäuschten Lenninger Spieler bedanken sich nach der Niederlage bei der HSG Rietheim
Abschied aus der Landesliga: Die sichtlich enttäuschten Lenninger Spieler bedanken sich nach der Niederlage bei der HSG Rietheim-Weilheim bei den knapp 60 mitgereisten Fans. Foto: Roland Schilling

Tuttlingen. Den knapp 60 mit Fanbus und Privat-Pkw angereisten Lenninger Fans war bereits nach wenigen Spielminuten klar, dass es eine schwierige, wenn nicht gar unmögliche Aufgabe für die SG werden würde, die beiden Punkte aus der mit rund 200 Zuschauern besetzten Tuttlinger Uhland-Halle zu entführen. Wie bereits im Spiel eine Woche zuvor zu Hause gegen den TV Weilstetten II, kamen die Lenninger vor allem in der Offensive nicht wirklich in Schwung. Obwohl die SG das 1:0 erzielte – was die einzige Führung im gesamten Spielverlauf bleiben sollte –, waren die Angriffsaktionen teilweise zu zaghaft oder mit zu wenig Tempo angesetzt.

Die Gastgeber hingegen, die mit einer dünn besetzten Auswechselbank antraten, spielten ihre Angriffe wesentlich konsequenter aus. Nach einem Dreierpack des Rechtsaußen, Toren über den Kreis und die Rückraumpositionen hatte sich die HSG schnell und konsequent davongeschlichen. Nach einer Viertelstunde stand es bereits 7:1 für die Gastgeber, und die SG nahm die erste Auszeit.

Auf der Lenninger Bank hatten Chris Rieke und Marc Pisch, der sich im Freitagstraining verletzte, das Coaching, die Koordination und vor allem die Motivation des Teams übernommen. Cheftrainer Markus Hornung war immer noch gesperrt und nahm auf der Tribüne Platz, während Co-Trainer Bruno Rieke geschäftlich in Hannover weilte.

Mit neuen Ansätzen und einem siebten Feldspieler versuchte das Interimstrainerduo, neue Impulse zu setzen. Die SG konnte sich mit dieser Überzahl in den Angriffsaktionen auch immer wieder gute Möglichkeiten erarbeiten, scheiterte aber auch oft am gut postierten Gästetorhüter. Zudem verfehlten viele Würfe der SG aus aussichtsreichen und unbedrängten Positionen das gegnerische Tor – auch weil in der Tuttlinger Sporthalle absolutes Harzverbot gilt, was die Lenninger Bemühungen zusätzlich erschwerte.

Aber auch nach der Auszeit konnte die SG nicht zu ihrem gewohnten Tempohandball finden. Die Treffer von Dieterich, Oli Ringelspacher und Austen wurden postwendend ausgeglichen. Auch die Defensive der SG war in diesem wichtigen Spiel nicht auf der Höhe und viel zu unbeweglich. Der Rückraum der HSG hatte es zu einfach, nach kurzen Täuschungen frei zum Wurf zu kommen oder den starken Kreisläufer anzuspielen. Beim Halbzeitstand von 13:5 für die HSG machte sich bereits erste Ernüchterung bei den SG-Fans breit.

Aber auch in der zweiten Hälfte änderte sich am Spielverlauf so gut wie nichts. Die HSG agierte ob des Vorsprungs weiter locker, entspannt und unspektakulär, während die SG einfach nicht ins Spiel kommen wollte. Chris Rieke brachte im Tor für Matthias Carrle Christoph Reichle, der sich mit einigen guten Aktionen auszeichnen konnte. Aber der Angriff lahmte nach wie vor. So ging es über 20:10 zum 25:12 zehn Minuten vor Spielende ernüchternd weiter. Trotz nun offensiverer Abwehr und Anfeuerungen der Anhängerschaft war die Partie zu diesem Zeitpunkt längst entschieden. Die letzten Minuten dann nur noch reines Schaulaufen auf beiden Seiten. Mit der Schlusssirene markierte SG-Kapitän Marc Bächle den letzten Treffer zum 32:18-Endstand.

Bei der anschließenden Busfahrt zurück ins Lenninger Tal bedankte sich Bächle nochmals bei den Lenninger Fans, und es wurden auch bereits Motivationslieder für die nächste Saison mit den dann zahlreichen Derbys angestimmt. Die Landesligaerfahrung kann den SG-Spielern niemand mehr nehmen. Und wer weiß, vielleicht geht es auch bald wieder nach oben. Landesligaappetit haben alle Beteiligten nach wie vor.

HSG Rietheim-Weilheim: Sauer, Volz – Renz (3), Aicher (4), Schutzbach, Steinseufzer, Wenzler (8), Huber (7), Marquardt (4), Storz (2), Wetzel (4)

SG Lenningen: Reichle, Carrle – Müller, K. Ringelspacher (2), Max Bächle (1), Renz (2), Schmid (1), O. Ringelspacher (1), Austen (2/2), Baumann (2), Haid (1), Marc Bächle (3/1), Dieterich (1), Luca Bächle (2)