Cuxhaven. „Das war heute eine ganz schwierige Aufgabe. Ich bin stolz auf die Mannschaft, wie sie mit dieser Situation umgegangen ist. Ich hoffe, dass wir die freien Tage jetzt nutzen können, um zum Rückrundenauftakt wieder alle Mann an Bord zu haben“, so ein sichtlich erleichterter Trainer Michael Mai nach dem Auswärtssieg an der Nordseeküste.
Kein Wunder, war sein Team nach zuvor drei Niederlagen in Folge gegen Würzburg, Baunach und Leverkusen doch unter hohem Druck. Zu allem Überfluss hatten sich in Vorbereitung auf das reiseintesivste Auswärtsspiel der Saison (760 Kilometer einfache Anfahrt) die personellen Hiobsbotschaften überschlagen. Zunächst meldeten sich Daniel Krause und Ben Beran krank. Zudem ließ die Freigabe des venezolanischen Verbands für Neuzugang Julian Sensley weiter auf sich warten. Kurz vor dem Spiel dann die Gewissheit: Die Dokumente waren noch immer nicht eingetroffen, Sensley musste auf der Bank Platz nehmen. Immerhin: Ben Beran reiste seiner Mannschaft am Spieltag hinterher und biss auf die Zähne – wie wichtig diese Entscheidung sein sollte, zeigte der Spielverlauf.
Die Ritter starteten gut in die Partie, gingen schnell in Führung. Ein blendend aufgelegter Radi Tomasevic brachte die Kirchheimer mit zwei Dreiern in Folge auf Kurs. Punkt für Punkt setzten sich die Teckstädter ab, lagen zum Ende des ersten Viertels mit 26:16 in Führung. Die Startaufläufer, besonders Jordan Wild und Jannik Lodders, hatten keinerlei Foulprobleme und auch die ersten Minuten von Ben Beran zeigten, dass der Routinier trotz Erkrankung kräftemäßig mithalten konnte.
Doch im zweiten Viertel fanden die Hausherren immer besser ins Spiel, obwohl die Cuxhavener krankheitsbedingt nahezu komplett auf Jeramie Woods und Edward Seward verzichten mussten. NBBL-All-Star Garai Zeeb sprang jedoch mit 16 Punkten in die Bresche. Aus der Distanz verwandelte Dennis Nawrocki einen Dreier und schon waren die Hausherren wieder dran.
Die Kirchheimer Offensive kam nun ins Straucheln und nur selten fanden die Angriffsbemühungen das Ziel. Aber die eigene Defensive hielt dem Druck der Gastgeber stand. Es entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel, in dem sich beide Kontrahenten nichts schenkten. In die Kabinen gingen die Ritter dank vier Beran-Punkten in Folge mit einem leichten Vorsprung (40:39).
Auch das dritte Viertel sollte keine Vorentscheidung bringen. Phasenweise konnten sich die Kirchheimer zwar immer wieder absetzen, doch die Bascats fanden auch darauf zumeist die passende Antwort.
Im Schlussviertel waren es wieder die Gäste, die den ersten Schlag setzten. Jordan Wild, der in der zweiten Halbzeit besonders in der Offensive stark aufspielte, brachte sein Team per Dunking mit 79:69 in Front. Die Partie schien sich zugunsten der Knights zu entwickeln, als Cuxhavens Youngster Zeeb drei Minuten vor dem Ende zwei Dreier verwandelte – die Halle stand Kopf und peitschte das Heimteam nach vorne. Aber die Kirchheimer Defensive hielt stand und zwang den Gegner immer wieder zu schwierigen Würfen. Dennoch konnten sich die Teckstädter nicht entscheidend absetzen. Eine Minute vor Schluss war die Führung auf mickrige drei Punkte geschmolzen. Doch die Kirchheimer waren im Ballbesitz. Bryan Smithson setzte zum Dreier an und verwandelte, das Spiel war entschieden. Cuxhaven musste nun foulen und die Kirchheimer verwandelten eiskalt.cs