Lokalsport

Mit Medaillenträumen nach Fernost

Michael Seyfang vom Modellsport-Club Kirchheim mit guten Chancen bei WM in China

Ein Traum wird wahr: Michael Seyfang und Hans-Peter Gölz vom Modellsport-Club Kirchheim reisen am kommenden Sonntag nach China, um dort an der F3B-Weltmeisterschaft teilzunehmen.

Kirchheim. In der Modellsegelflugklasse F3B werden seit 1977 Weltmeisterschaften ausgetragen. Von Anfang an haben Modellflugsportler aus Kirchheim am Qualifikationssys­tem teilgenommen, bislang allerdings ohne Erfolg. Denn nur die ers­ten drei dieser Qualifikationsrang­liste sind bei der Weltmeisterschaft startberechtigt, und in Deutschland kämpfen rund 200 Piloten um drei Fahrkarten für die alle zwei Jahre stattfindende WM – in keinem anderen Land ist die Qualifikation so schwierig.

Bisheriger Höhepunkt aus Kirchheimer Sicht war die Austragung der Weltmeisterschaft 2003. Getoppt wird dies nun durch den Erfolg von Michael Seyfang, der sich durch konstant gute Wettbewerbsergebnisse in den vergangenen beiden Jahren das Ticket nach China gesichert hat. Begleitet wird der 32-jährige Naberner von seinem persönlichen Helfer Hans-Peter Gölz, der zudem als Mannschaftsführer des achtköpfigen Deutschland-Teams fungiert. Martin Herrig (Titelverteidiger aus Dettingen), sein Bruder Andreas (Rheine) und Andreas Kunz (Kulmbach) sowie drei weitere Helfer vervollständigen das Team.

Ziel der Reise und Austragungsort ist Laiwu in der Provinz Shandong, rund 500 Kilometer südlich von Peking. Die Millionenstadt gilt als Luftsportzentrum in China, die Veranstalter haben extra noch einen neuen Flugplatz gebaut. Vom 23. bis 29. September finden die Wertungsflüge statt. Michael Seyfang hat sich wie in den Qualifikationsjahren konzentriert vorbereitet und jede freie Minute zum Training genutzt, sodass die Chancen auf eine Top-Platzierung nicht schlecht stehen. Als Mannschaft geht das deutsche Team als Favorit ins Rennen, der Mannschaftspokal steht seit 2005 ununterbrochen in Deutschland.

Dennoch gilt das „Unternehmen China 2011“ in jeglicher Hinsicht als etwas Besonderes. Nicht nur, dass 400 Kilo Fracht, die es vorab zu versenden galt, zwei Wochen lang die Garage von Mannschaftsführer Hans-Peter Gölz blockierten. Sondern auch, dass keiner je einen der chinesischen Modellflugsportler zu Gesicht bekommen hat und es folglich keinerlei Kontakte im Vorfeld gab. Darüber hinaus bedeutet die Chinareise eine nicht unerhebliche finanzielle Belastung, sodass eine der wichtigsten Aufgaben im Vorfeld die Suche nach Sponsoren war. Dies glückte, und so halten sich dank der Unterstützung einiger lokaler Unternehmen die zu stemmenden Kosten im Rahmen.

Die Mitglieder des Modellsport-Clubs Kirchheim jedenfalls sind stolz auf „ihren“ WM-Fahrer, drücken ihm alle Daumen. „Ich wünsche ihm, dass er eine Medaille um den Hals trägt, wenn er am 1. Oktober aus dem Flugzeug steigt“, so der Erste Vorsitzende Siegfried Berger.hpg