Lokalsport

Mit dem Quintus auf Titeljagd

Holger Karow bei Segelflug-WM mit Neukonstruktion von Schempp-Hirth

Wenn heute im texanischen Uvalde die 32. Segelflug-WM beginnt, kennt Holger Karow von der Fliegergruppe Wolf Hirth nur ein Ziel: Bei seiner achten WM soll der dritte Titel in der Offenen Klasse her – auch mithilfe einer Neukonstruktion aus der Kirchheimer Flugzeugschmiede von Schempp-Hirth: Der Quintus soll Gold bringen.

Mit dem Quintus auf Titeljagd
Mit dem Quintus auf Titeljagd

Ergolding. Mit der Segelflugweltmeisterschaft steht Holger Karow aus Ergolding vom heutigen Samstag bis 19. August im texanischen Uvalde eine weitere fliegerische Herausforderung in seiner langen Karriere bevor. Bereits vergangene Woche war der zweifache Weltmeister der Offenen Klasse (1999, 2003) zur Reise über den Atlantik aufgebrochen. Dort nimmt er an seiner achten Segelflug-WM teil.

Zum offiziellen Training hebt Karow mit dem Quintus M, einer Neukonstruktion der Kirchheimer Firma Schempp-Hirth ab. Der Wolkenrenner wurde speziell für die starken Aufwindbedingungen über dem US-Bundesstaat Texas konstruiert. Der 23-Meter-Supervogel verfügt über ein neues Flügelprofil mit hoher Flügelstreckung. Karow kann bis zu 250 Liter Wasserballast tanken, um die Höchstabflugmasse von 850 Kilo zu erreichen. Bei starken Aufwinden bringt das hohe Fluggewicht Vorteile im Schnellflug. So setzten sieben der 28 gemeldeten Aufwindjäger in der Offenen Klasse auf den Quintus.

Als Überraschung präsentieren die Südafrikaner mehrere JS 1C mit 21 Meter Spannweite. Der Amerikaner Dick Butler geht mit dem Einzelstück Concordia an den Start. Die deutsche Antares 23 E sorgt weiter für Power. „Hier wird es extrem spannend“, glaubt Karow, der einen Spitzenplatz anpeilt. Klammheimliches Ziel bleibt jedoch der dritte WM-Titel. Allerdings ist sich der 46-jährige Familienvater und Berufspilot bei Air Berlin der starken Konkurrenz bewusst. Diese kommt dabei auch aus dem deutschen Team. So träumt der dreifache Weltmeister Michael Sommer (Kleinostheim) von seinem vierten Weltmeistertitel in Folge. Er setzt auf die EB 29, die angepasst ans Wetter in drei Spannweitenvarianten fliegen kann. Vizeweltmeister Tassilo Bode (Gifhorn) nutzt wie Holger Karow einen Quintus.

Bei Trainingsflügen unter der Woche hat Karow sich auf Gegebenheiten der Landschaften eingeflogen, um auch das neue Wasserballastsystem zu testen. Uvalde bringt insgesamt acht deutschen Teilnehmern extreme Bedingungen. Am Boden haben gemeldete 103 Piloten aus 24 Ländern mit großer Hitze bis zu 40 Grad im Schatten zu kämpfen. Auf diese Bedingungen galt es sich für Karow&Co. nun einzustellen.