Lokalsport

Mut und Demut

Fußball-Kreisliga A, Staffel 2: Dettinger und Unterlenninger wollen aus dem Keller

Die rasante Flucht aus dem tristen Tabellenkeller soll weitergehen: Am kommenden Sonntag könnten den SF Dettingen und dem TV Unterlenningen wichtige Schritte zum Verbleib in der Fußball-Kreisliga-A gelingen.

Wird den Unterlenningern wegen eines Bänderrisses fehlen: Kapitän Daniel Deutschle. Foto: Markus Brändli
Wird den Unterlenningern wegen eines Bänderrisses fehlen: Kapitän Daniel Deutschle. Foto: Markus Brändli

Kirchheim. Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet die in der Vorrunde so schwer gebeutelten Dettinger Sportfreunde sowie der wackere TVU gehören zu den fleißigsten Punktesammlern im Jahr 2015 – beide Teams sind noch ungeschlagen. Die Lenninger sicherten sich jüngst sieben von neun möglichen Punkten, während die Mannschaft von Isidro Garcia mit der Maximalpunktzahl von sechs Zählern aus zwei Begegnungen kaum weniger imponiert.

Kein Wunder, dass die Laune in beiden Klubs immer besser wird. Garcia wird nun mit seinen Mannen die Ouvertüre zum 21. Spieltag bestreiten. Bühne ist am kommenden Sonntag ab 13 Uhr das Nürtinger Wörth-Stadion. „Wir haben unseren Gegner tabellarisch vor Augen“, frohlockt der SFD-Trainer, „mit einem Sieg wären wir bis auf einen Punkt an Nürtingen dran.“ Ein Glücksfall, dass dem zum Rundenende scheidenden Coach der am vergangenen Sonntag beruflich verhinderte Angreifer Tim Lämmle wieder zur Verfügung steht. „Mit seinen drei Treffern beim 3:2 in Jesingen vor zwei Wochen hat er bereits gezeigt, wie wichtig er für uns ist“, unterstreicht er die Qualität des in der Winterpause vom Landesligisten TSV Bad Boll zurückgekehrten Stürmers. Garcia spricht seinem Team Mut zu. „In den vergangenen beiden Spielen hat es gezeigt, zu was es fähig ist. Diesen Positivtrend müssen wir nun auch in Nürtingen fortsetzen.“

Beim TV Unterlenningen ist die Abstiegsangst trotz der jüngsten Erfolge längst nicht gewichen. Der Tabellenachte darf beim fünf Plätze weiter unten befindlichen Neuling TSV Altdorf ran, der zuletzt bei der SGEH (1:2) zwar keine Punkte, aber viel Lob kassierte. Die Aussichten für die Unterlenninger sind reizvoll: Bei einem Sieg ist das weitere Entfernen aus der Gefahrenzone garantiert. TVU-Spielertrainer Timo Reinhofer muss allerdings womöglich auf die Deuschle-Brüder verzichten. Daniel (Reinhofer: „Er fällt mit seinem Bänderriss noch bis nach Ostern aus“) ist sowieso noch kein Thema, aber auch Julian (äußerst hartnäckige Grippe) wird maximal zu einem Kurzeinsatz kommen. „Die Kreativität der beiden wird uns fehlen. Deshalb wäre ich mit einem Remis durchaus zufrieden“, meint er demütig.

Die Kicker des Spitzenreiters Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler/Hochwang haben derweil ein gemütliches Wochenende vor sich, da spielfrei dank des KSV Nürtingen-Rückzugs. Die Verfolger haben folglich nur eins im Sinn: Den Rückstand auf den Liga-Ersten zu verringern.

Während der Tabellenzweite TSV Grötzingen (nur zwei von neun Auswärtspartien gewonnen) in Bempflingen gegen seine auffällige Schwäche bei Auftritten in der Fremde kämpft, versucht der Liga-Dritte SV Nabern den auffälligen Unentschieden-Trend zu stoppen. „Eigentlich müsste jetzt statistisch gesehen nach 3:3, 2:2 und 1:1 nun ein 0:0 gegen Grafenberg folgen“, scherzt Naberns Sportlicher Leiter Axel Maier angesichts der jüngsten SVN-Ergebnisse. Wobei der einstige Jugendfußballer des VfL Kirchheim mit einem 0:0 gegen den Relegationsplatz-Konkurrenten durchaus leben könnte. Maier: „Wir müssen auf jeden Fall spielerisch zulegen.“

Grötzingen (34 Punkte), Nabern (33) und Jesingen (32) sind aktuell die ersten Anwärter auf die Aufstiegsrelegation. Wobei den Jesingern übermorgen mit großer Wahrscheinlichkeit ein unangenehmer Auftritt in Holzmaden bevorsteht. „Zwar haben wir in der Hinrunde 5:0 gewonnen“, warnt TSVJ-Trainer Klaus Müller, „doch damals hatten die Holzmadener noch personelle Probleme. Ich erwarte ein enges Spiel.“

Der TSV Weilheim II kämpft gegen den TSV Neckartenzlingen zeitgleich um den Anschluss zum Relegationsplatz zwei, der aktuell acht Zähler entfernt ist.

Die am vergangenen Sonntag zur unerwarteten Pause verdammten Fußballer der TG Kirchheim (Schiedsrichter nicht erschienen) müssen beim extrem abstiegsgefährdeten VfB Neuffen ran. „Wenn wir mannschaftsdienlicher spielen als zuletzt, werden wir unterm Hohenneuffen sicher punkten“, prophezeit TG-Sprecher Claus Stepan in Anbetracht der akuten Abstiegsgefahr.