Kirchheim. Wenn am Sonntag der Prolog zur 14. Auflage des Cape Epic ansteht, wird Manuel Fumic zum dritten Mal in Südafrika am Start stehen. 2013 und 2016 galt das als Tour de France für Mountainbiker berüchtigte Rennen für den Kirchheimer als Vorbereitung auf die Weltcup-Saison, die dieses Jahr aber bereits im Mai beginnt. So geben sich Fumic und sein brasilianischer Partner Henrique Avancini angriffslustig. „Ich würde nicht sagen, wir wollen gewinnen. Wenn wir keinen Einbruch erleiden, hoffe ich am Ende auf ein Top-Fünf-Resultat“, so Fumic.
Doch die Startliste ist so prominent besetzt wie noch nie. Zumindest wenn man von den Paarungen ausgeht, die das Cape Epic ernst nehmen. Dazu zählt zum Beispiel auch Weltmeister und Olympiasieger Nino Schurter, der mit seinem Schweizer Landsmann Matthias Stirnemann an den Start geht.
Auf den insgesamt 691 Kilometern mit ihren 15 400 Höhenmetern lauert jeden Tag das Aus. Häufiger noch als bei der Tour de France kommt es beim Cape Epic zu mehr oder weniger dramatischen Ereignissen - Plattfüße und andere Defekte sind an der Tagesordnung, Stürze schnell passiert, Probleme mit dem Verdauungstrakt sind keine Seltenheit. Die meisten ambitionierten Formationen haben Back-up-Teams am Start. Das sind in Paarungen, die aber in der Gesamtwertung chancenlos sind und praktisch als fahrende Ersatzteillager fungieren. Auf so ein Duo können Fumic und Avancini nicht zurückgreifen. „Wir wollen erst mal solide durchkommen, an ein oder zwei Tagen wäre vielleicht auch ein Etappensieg drin“, hofft Fumic.
Als Favoriten auf den Gesamtsieg werden er und seiner brasilianischer Partner bei der 14. Auflage nicht gehandelt. Die Titelverteidiger Karl Platt und Urs Huber (Osthofen/Schweiz) und Christoph Sauser/Jaroslav Kulhavy (Schweiz/Tschechien) werden am häufigsten genannt. Platt und Sauser haben - mit verschiedenen Partnern - das Rennen jeweils fünf Mal gewonnen. Der 40-jährige Sauser hatte seine Karriere vor knapp zwei Jahren eigentlich beendet, kommt jetzt aber für den Anlauf auf Sieg Nummer sechs wieder zurück.
Marathon-Vizeweltmeister Alban Lakata (Österreich) und der Marathon-WM-Dritte Kristian Hynek aus Tschechien nehmen einen erneuten Anlauf und das Duo Schurter/Stirnemann.
Aus deutscher Sicht sind mit dem Schwaben Markus Kaufmann/Jochen Käß (Meckenbeuren/Ofterdingen) zwei dreifache Transalp-Sieger am Start, die durchaus vorne mitmischen können. Das Duo Tim Böhme/Simon Stiebjahn, beide gemeinsam 2014 schon Cape-Epic-Dritte, fungiert als Back-up-Team für Platt und Huber. Erhard Goller